Bereits Mitte vergangenen Monats wurde bekannt, dass der Rat der EU das sogenannte "Geoblocking" von Streaming-Diensten innerhalb der EU bereits zum kommenden Jahr abschaffen möchte. Somit können fortan Angebote wie Netflix, Spotify, Apple Music und Co. auch während des Urlaubs im EU-Ausland wie von zu Hause gewohnt genutzt werden. Bislang war hierfür ein Trick, beispielsweise mit Proxy-Servern oder VPN-Verbindungen notwendig. Heute nun wurden die entsprechenden Vorschriften final vom EU-Rat verabschiedet. Somit dürfen voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2018 kostenpflichtige "Online-Inhaltedienste", wie es im Bürokraten-Slang heißt, nicht mehr per Geoblocking auf das Heimatland beschränkt werden. Stattdessen müssen Inhaber eines entsprechenden Abonnements ihre bezahlten Angebote auch in anderen Ländern innerhalb der EU ohne Einschränkung nutzen können.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass es sich um kostenpflichtige Angebote handeln muss. Dementsprechend sind frei empfangbare Dienste, wie beispielsweise die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF von dieser Regelung ausgenommen. Ihnen steht es somit frei, ob sie ihre Inhalte künftig auf das Heimatland beschränken oder ebenfalls grenzübergreifend freigeben.

Zumindest bei Entscheidungen in Sachen Mobilfunk und Digitalisierung macht die EU-Kommission in den vergangenen Jahren eine ausgesprochen gute Figur. So hat man nicht nur
das Ende der Roaminggebühren für Telefonate, SMS und Datenverbindungen nach und nach günstiger gemacht und sogar ab diesem Sommer ganz abgeschafft, auch des Themas Geoblocking
hat man sich dort angenommen. Heute wurde nun
abschließend beschlossen, dass es ab Anfang kommenden Jahres keinerlei Beschränkungen mehr bei der Nutzung von Streaming-Diensten auf das Heimatland des Nutzers geben wird. Somit können fortan Angebote wie Netflix, Spotify, Apple Music und Co. auch während des Urlaubs im EU-Ausland wie von zu Hause gewohnt genutzt werden. Bislang war hierfür ein Trick, beispielsweise mit Proxy-Servern oder VPN-Verbindungen notwendig. Eine weitere begrüßenswerte Entscheidung aus Brüssel.
Bei aller Kritik, die man immer wieder auch am Bürokratenirrsinn der EU übern kann, muss man dennoch festhalten, dass man aktuell außerordentlich bemüht ist, die digitalen Grenzen zwischen den Mitgliedsländern abzubauen. Nachdem in diesem Sommer bereits endlich die lästigen Roaminggebühren abgeschafft werden, soll nun als nächstes das sogenannte "Geoblocking abgeschafft werden. Hierunter versteht man die aktuell angewandte Praxis, dass man beispielsweise sein in Deutschland abgeschlossenes Netflix-Abonnement nicht im Urlaub im Ausland nutzen kann. Aufgrund der IP-Adresse wird dabei festgestellt, dass man sich eben nicht in seinem Heimatland befindet, was schließlich mit einer Fehlermeldung quittiert wird, dass man in dem aktuellen Land nicht auf die Abo-Inhalte (für die man ja bezahlt hat) zugreifen kann.
Dieses Geoblocking soll nun fallen. Hierauf haben sich die Verhandlungspartner, bestehend aus dem EU-Parlament und dem Rat der Europäischen Union nun geeinigt. Wie auch schon beim Thema Roaming habe man hierbei eine Lösung gefunden, die sowohl für die Kunden als auch für die Inhaltsanbieter zufriedenstellend sein soll. Ausgenommen von der Regelung sind allerdings kostenlose Angebote. Hier obliegt es den Anbietern selbst, ob sie den Nutzern das Angebot auch im EU-Ausland bereitstellen wollen oder nicht. Damit die neu getroffene Regelung in Kraft treten kann, bedarf es noch der formellen Zustimmung durch den Rechtsausschuss, das Parlament und den Ministerrat der EU. Laut ArsTechnica könnte die Umsetzung dann bereits Anfang 2018 erfolgen.