Gräbt man in Apples Firmengeschichte, findet man jede Menge Daten, die mit Fug und Recht als historisch bezeichnet werden können. Ein absoluter Meilensteil ereignete sich heute vor 20 Jahren, als Apple mit der Ausgabe der ersten Version vom damals noch auf den Namen Mac OS X hörenden Mac-Betriebssystem begann. Die erste Version des offiziellen Nachfolgers von Mac OS hörte damals noch auf den Namen "Cheetah" und markierte damit auch den Beginn der Großkatzen-Bezeichnungen des Betriebssystems. Mac OS X Cheetah war das Ergebnis der Verschmelzung des klassischen Mac OS mit dem Betriebssystem OPENSTEP bzw. dessen Weiterentwicklung Rhapsody von NeXT, dem Unternehmen, welches Apple im Zuge der Rückkehr von Steve Jobs mit übernommen hatte. Markantes Merkmal war seinerzeit das "Aqua"-Interface für sämtliche Elemente der Benutzeroberfläche und das Dock am unteren Bildschirmrand.

Vorgestellt wurde Mac OS X Cheetah im Januar 2000 auf der damals noch jährlich stattfindenden Macworld Expo, auf der Apple sieben Jahr später auch das allererste iPhone präsentierte. Steve Jobs bezeichnete das neue Betriebssystem als das wichtigste Stück Software seit dem Betriebssystem des 1984er Macintosh. Enthalten waren seinerzeit QuickTime 5, iMovie 2, iTunes und AppleWorks (aus dem heute die iWork-Apps Keynote, Numbers und Pages hervorgegangen sind). Auf die Präsentation folgte eine mehr als 12-monatige Betaphase, in der Entwickler ihre Anwendungen (ja, damals sprach man noch nicht von "Apps") an den Darwin-Kernel des Betriebssystems anpassen konnten. Der Start von Cheetah verlief dennoch alles andere als reibungslos und war von diversen Stabilitätsproblemen begleitet, denen sich Apple unter anderem bereits sechs Monate später mit Mac OS X 10.1 "Puma" widmete.

Zur damaligen Zeit war es noch Gang und Gebe, dass man für Betriebssysteme bezahlen musste. Mac OS X Cheetah kostete seinerzeit beispielsweise 329,- DM. Erst ab 2013 verzichtete Apple auf Geld für seine großen Betriebssystem-Updates. Einen größeren Einschnitt markierte schließlich die Einführung von "Mountain Lion" im Jahr 2012, mit der Apple den Namen von Mac OS X in OS X änderte. Ein Jahr später verabschiedete man sich dann mit OS X Mavericks von den Großkatzen-Bezeichnungen und schwenkte auf Landschaften in der kalifornischen Heimat Apples um. Ab dem Jahr 2016 verzichtete Apple dann auf das ikonische X im Namen seines Mac-Betriebssystems und nannte es fortan schlicht macOS. Die erste Version in dieser Namenskonvention war macOS 10.12 Sierra. Die endgültige Abkehr vom klassischen Mac OS X, in dem das X stets für die Versionsnummer 10 stand, kam dann im vergangenen Jahr mit der Einführung von macOS Big Sur, welches erstmals die Versionsnummer 11 trägt.

Seit der ersten Version von Mac OS X hat Apple sein Mac-Betriebssystem über die Jahre konsequent weiterentwickelt. Seine Einführung markierte einen wesentlichen Wendepunkt für den Mac, der sich von einem Nischenprodukt zu einer echten Erfolgsgeschichte Entwickelt hat. Die Einführung von macOS Big Sur stellte dann auch eine Zäsur des Macs dar, der künftig mit von Apple designten Prozessoren auf ARM-Basis ausgestattet sein wird. macOS Big Sur stellt die softwareseitige Basis hierfür zur Verfügung. Rein optisch führt Apple seine Betriebssysteme bereits seit einigen Jahren behutsam immer näher zueinander, so dass sich Nutzer innerhalb des Ökosystems aus iPhones, iPads, Apple TVs und Macs jederzeit heimisch fühlt.

Wer sich für einen kleinen nostalgischen Rückblick durch die verschiedenen Mac OS X, OS X und macOS Versionen interessiert, findet jede Menge Screenshots bei den Kollegen von Version Museum, von denen auch die oben eingebetteten Bilder stammen.