Mit der Ablösung des iPhone 8 durch das iPhone SE hat Apple auch die Umstellung von 3D Touch auf Haptic Touch endgültig abgeschlossen. Statt die Stärke des Drucks auf ein angezeigtes Objekt zu messen, kommt es nun auf die Dauer an. Die zugehörige Aktion wird dann mit einem haptischen Feedback durch die Taptic Engine signalisiert. Dies ist nun auch beim iPhone SE der Fall, allerdings müssen Nutzer auf einen nicht unwesentlichen Einsatzbereich von Haptic Touch auf diesem Gerät verzichten. So funktioniert dieses nicht bei Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm, den sogenannten "Rich Notifications". Daher ist es den Nutzern nicht möglich, mit den Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm zu interagieren, wie dies auf den anderen iPhones der Fall ist oder auch beim iPhone 8 aufgrund von 3D Touch noch der Fall war.
Auch beim iPhone XR fehlte die Unterstützung von Haptic Touch auf dem Sperrbildschirm zunächst. Hier korrigierte Apple dies jedoch später mit einem Softwareupdate. Dies soll nach Informationen des Kollegen Matthew Panzarino von TechCrunch beim iPhone SE jedoch nicht der Fall sein. Nach seinen Informationen ist das Verhalten des Geräts von Apple (warum auch immer?!) so beabsichtigt und soll auch nicht verändert werden.
Als Alternative für die Interaktion mit den Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm an Stelle von Haptic Touch, lassen sich diese oftmals auch nach links schieben, um auf eine Art Menü zuzugreifen, in dem sich die Funktionen des Haptic Touch befinden. Unter anderem kann man hier auf "Anzeigen" tippen, um die Benachrichtigung komplett zu sehen. Mit Haptic Touch genügt hierzu ein längerer Druck auf die Benachrichtigung.
Auch in diesem Jahr werden die neuen iPhones wohl wieder auf einem entsprechenden Event im September vorgestellt. Die Kollegen von 9to5Mac liefern hierzu aktuell ein paar neue Informationen. So sollen es auch in diesem Jahr wieder drei neue Modelle werden, die allesamt über eine überarbeitete Taptic Engine names "Leap Haptics" verfügen sollen. Was konkret Apple dabei überarbeitet hat, ist allerdings unklar. Wahrscheinlich ist hingegen, dass diese Neuerung im Zusammenhang mit dem erwarteten Wegfall von 3D Touch zusammenhängen wird. Darüber hinaus soll auch die Frontkamera der diesjährigen iPhones aktualisiert werden und künftig in der Lage sein, Slo-Mo Videos mit einer Framerate von 120 fps aufzuzeichnen.
Neben den genannten Neuerungen greift der Bericht auch verschiedene Gerüchte aus der Vergangenheit auf. So sollen die beiden High-End Modelle der diesjährigen iPhone-Familie dank ihres dann dritten Kameraobjektivs in der Lage sein, ein Foto oder Video dahingehend zu "reparieren", dass Bereiche, die versehentlich während der Aufnahme abgeschnitten wurden, nachträglich wieder hinzugefügt werden können. Apple soll diese Funktion auf den Namen "Smart Frame" getauft haben. Und auch das am längsten gehandelte Gerücht soll sich bewahrheiten. So sollen die neuen iPhones in der Lage sein, andere kabellos ladbare Geräte, wie beispielsweise die AirPods aus seinem Akku zu speisen.
Als die ersten Gerüchte aufkamen, dass Apple sein vor gerade mal vier Jahren eingeführtes Bedienkonzept 3D Touch in diesem Jahr schon wieder zu Grabe tragen wird, konnte man dies nicht so recht glauben. Inzwischen deutet allerdings immer mehr darauf hin, dass es wohl tatsächlich so kommen wird und die diesjährigen iPhones nicht mehr mit der drucksensitiven Schicht unter dem Display ausgestattet sein werden. Fernab von jeglicher Nostalgie würde dies sogar in mehrerlei Hinsicht Sinn ergeben.
So dürfte Apple durch den Wegfall von 3D Touch durchaus Kosten bei der Produktion des iPhone sparen, die dann hoffentlich endlich auch mal an den Kunden durchgereicht werden. Kritik an der Preisgestaltung der iPhones gibt es ja nun schon länger und die rückläufigen Absatzzahlen zeigen, dass sich dies nun auch langsam auswirkt. Auf der anderen Seite bietet sich für Apple durch die Alternativlösung "Haptic Touch" nun auch die Möglichkeit, die annähernd selben Funktionen auch auf dem iPad anzubieten, die es dort mangels 3D Touch Schicht unter dem größeren Display nicht gab.
Mit der am Montagabend ausgegebenen neuen Beta von iOS 13 und iPadOS 13 treibt Apple nun die Umstellung von 3D Touch auf Haptic Touch weiter voran und hat in den Geräteeinstellungen unter "Bedienungshilfen > Tippen" einen neuen Menüpunkt eingeführt, der auf den Namen "3D & Haptic Touch" hört und in dem man unter anderem sowohl über einen Schieberegler die 3D Touch-Empfindlichkeit, als auch über eine einfache Auswahl die Touch-Dauer für Haptic Touch festlegen kann.

Auch die auf den Namen "Quick Actions" hörenden Kontextmenüs, die sich mit 3D Touch oder Haptic Touch auf die App-Icons auf dem Homescreen auslösen lassen, wurden in der aktuellsten Beta überarbeitet. Da es ja eigentlich bislang Gewohnheit war, mit einem langen Druck auf die Icons in den Anordnungs-Modus zu wechseln, weird eine solche Option ("Apps neu anordnen") nun auch in den angesprochenen Kontextmenüs angezeigt. Das Gerücht um das Ende von 3D Touch scheint also tatsächlich Realität zu werden.
Wie geht es mit 3D Touch auf den diesjährigen iPhones weiter? Diese Frage wabert nun bereits seit einigen Wochen durch die Gerüchteküche. Angeblich soll Apple die Funktion in diesem Jahr streichen und stattdessen durch das im vergangenen Jahr beim iPhone XR eingeführte Haptic Touch ersetzen. Während sich hierfür kein wirklich greifbarer Grund finden läasst, zumal 3D Touch deutlich mehr Möglichkeiten bietet als Haptic Touch, liefern iOS 13 und iPadOS 13 nun weitere Indizien, dass es tatsächlich so kommen könnte. So hat Apple höchst selbst inzwischen bestätigt, dass sowohl "Quick Actions" über App-Icons, als auch die "Peek"-Vorschau in E-Mails, Weblinks oder Kurzmitteilungen auf allen Geräten zur Verfügung stehen werden, auf denen iOS 13 oder iPadOS läuft. Bislang waren diese Funktionen exklusiv iPhones mit 3D Touch vorbehalten.
Zum Auslösen der jeweiligen Funktion dient nun ein langer Druck auf das jeweilige Objekt, woraufhin es nach kurzer Zeit ein Feedback der Taptic Engine gibt. Hebt man den Finger dann vom Display, wird die Aktion ausgeführt. Auf Geräten wie dem iPhone XS kann die neue Option parallel zu 3D Touch genutzt werden, was durchaus als Indiz gewertet werden kann, dass die 2019er iPhones kein 3D Touch Modul mehr besitzen.

Bereits vor einigen Tagen wurde berichtet, dass die diesjährigen iPhones wohl allesamt ohne 3D Touch auf den Markt kommen werden. Damit würde sich Apple nur vier Jahre nach der Einführung der Technologie mit dem iPhone 6s schon wieder von ihr verabschieden. Bereits im Januar gab es zarte Gerüchte in dieselbe Richrung, die seinerzeit vom Wall Street Journal aufgeworfen wurden. Offenbar wird Apple stattdessen künftig auf Haptic Touch setzen, welches zum ersten Mal beim iPhone XR zum Einsatz kam und 3D Touch dort gewissermaßen simuliert. Im Gegensatz zum druckintesiven 3D Touch funktioniert Haptic Touch mit einem langen Touch in Kombination mit einem haptischen Feedback durch die Taptic Engine.
Unklar ist dennoch, warum Apple das deutlich funktionalere 3D Touch zugunsten von Haptic Touch streichen sollte. Unter anderem sind mit Haptic Touch keine Quick Actions auf den App-Icons oder Peek and Pop für die Vorschau, beispielsweise bei Webseiten möglich. Auch zum Erweitern von Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm oder bei der Taschenlampe kann Haptic Touch derzeit nicht genutzt werden. Der Grund für den Einsatz im iPhone XR war, dass man auf diese Weise ein nahezu rahmenloses LCD-Display bauen konnte. Bei den mit einem OLED-Display ausgestatteten iPhones hat Apple hingegen schon bewiesen, dass man 3D Touch hier ohne Probleme zum Einsatz bringen kann.
Es bleibt also weiterhin ein Rätsel, aus welchem Grund Apple die Funktion streichen sollte. Auf der anderen Seite ist es zum jetzigen Zeitpunkt natürlich auch nur ein Gerücht. Möglicherweise liefert iOS 13 den einen oder anderen Hinweis in diese Richtung, ansonsten werden wir uns vermutlich bis zum September gedulden müssen, ehe wir endgültige Klarheit haben.