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(Vorläufige) Lösung im Streit um TikTok und WeChat

Am heutigen Sonntag lief das Ultimatum von US-Präsident Donald Trump an die beiden chinesischen Apps TikTok und WeChat aus, eine "very American company" zu finden, die das US-Geschäft der beiden Dienste übernehmen soll. Sollte dies nicht geschehen sein, wären sie in den USA wegen einer angeblichen Gefährdung der nationalen Sicherheit verboten worden. Die US-Regierung stört sich vor allem an der massiven Datensammlung und der damit verbundenen Gefahr, dass Informationen über US-Bürger an die chinesische Regierung geliefert werden. Wie bereits an der Übrschrift zu sehen ist, ist dies nicht geschehen, was aber nicht bedeutet, dass das Thema ad acta gelegt werden kann.

Spannend ist auch der Ausgang der Situation. Zunächst war Microsoft in der Pole Position für eine Übernahme, dann gesellte sich Twitter hinzu. Am Ende das Rennen gemacht haben aber wohl die beiden außergewöhnlichsten Kandidaten, nämlich eine Allianz von Oracle und Walmart. Dies bestätigte TikToks Interims-Chefin Vanessa Pappas wenige Stunden vor Ablauf der Frist. Wie Bloomberg berichtet, hat US-Präsident Donald Trump die Vereinbarung bereits abgesegnet, womit das Verbot zunächst vom Tisch ist.

Der Deal sieht vor, dass ein neues Unternehmen namens TikTok Global gegründet wird, an dem Oracle und Walmart gemeinsam bis zu 20% an Anteilen halten können. Die Zentrale von TikTok Global wird sich in den USA befinden und für 25.000 neue Jobs sorgen. Datenbankspezialist Oracle erhält zudem die Hoheit über die Datenspeicherung und damit auch den Datenschutz. In der Erklärung heißt es:

We're pleased that today we've confirmed a proposal that resolves the Administration's security concerns and settles questions around TikTok's future in the US. Our plan is extensive and consistent with previous CFIUS resolutions, including working with Oracle, who will be our trusted cloud and technology provider responsible for fully securing our users' data. We are committed to protecting our users globally and providing the highest levels of security. Both Oracle and Walmart will take part in a TikTok Global pre-IPO financing round in which they can take up to a 20% cumulative stake in the company. We will also maintain and expand the US as TikTok Global's headquarters while bringing 25,000 jobs across the country.

Keine Übernahme gab es hingegen bei WeChat zu vermelden, was eigentlich dazu geführt hätte, dass die App in den USA ab heute verboten wird. Doch auch dies ist nicht geschehen. Wie Reuters berichtet, hat der in San Francisco ansässige Richter Laurel Beeler das drohende Verbot in seiner jetzigen Form als unrechtmäßig erklärt und zunächst auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Überraschung: Nicht Microsoft, sondern Oracle wird das US-Geschäft von TikTok übernehmen

Während meiner Auszeit ging natürlich auch die Saga um das drohende TikTok-Verbot in den USA weiter. Zur Erinnerung: US-Präsident Donald Trump hatte der chinesischen App ein Ultimatum bis zum 20. September gesetzt, eine "very American company" zu finden, die das US-Geschäft des Dienstes übernehmen wird. Ansonsten wird sie in den USA wegen einer angeblichen Gefährdung der nationalen Sicherheit verboten. Die US-Regierung stört sich vor allem an der massiven Datensammlung und der damit verbundenen Gefahr, dass Informationen über US-Bürger an die chinesische Regierung geliefert werden. Gegenüber Reuters hat Trump nun noch einmal seine Absichten bestärkt und erklärt, dass es keine Verlängerung der Deadline geben wird:

"It'll either be closed up or they'll sell it. There will be no extension of the TikTok deadline."

Bislang galt Microsoft als aussichtsreichster Kandidat für eine Übernahme des US-Geschäfts von TikTok. Dies hat sich inzwischen allerdings einigermaßen spektakulär zerschlagen. Stattdessen wird nun offenbar der vor allem für seine Datenbank- und Cloudlösungen bekannten Softwarekonzern Oracle das Rennen machen, wie das Wall Street Journal berichtet. Allerdings ist aktuell noch unklar, was genau der Deal alles umfassen wird.

Als wichtigster Baustein der TikTok-App gilt ein Empfehlungs-Algorithmus, auf dessen Basis den Nutzern Videos vorgeschlagen und angezeigt werden. Offenbar soll dieser Code jedoch nicht an Oracle übergeben werden, wie die South China Morning Post meldet. Dies wiederum würde die komplette von der US-Regierung geforderte Übernahme jedoch zu einer Farce machen, schließlich ist es genau dieser Algorithmus, der die bemängelten Daten der Nutzer sammelt, auswertet und entsprechend umsetzt. Allerdings soll das für den US-Markt zuständige TikTok-Team möglicherweise einen neuen Algorithmus entwickeln, der dann dort zum Einsatz kommen soll.

Microsoft hat inzwischen seine Niederlage im Bieterwettstreit um TikTok öffentlich eingestanden und das folgende Statement veröffentlicht:

ByteDance let us know today they would not be selling TikTok’s US operations to Microsoft. We are confident our proposal would have been good for TikTok’s users, while protecting national security interests. To do this, we would have made significant changes to ensure the service met the highest standards for security, privacy, online safety, and combatting disinformation, and we made these principles clear in our August statement. We look forward to seeing how the service evolves in these important areas.

Was genau Oracle mit TikTok plant, steht aktuell in den Sternen. Im vergangenen Jahr war das Unternehmen jedoch immerhin der zweitgrößte Software-Konzern der Welt, weswegen man relativ problemlos in der Lage ist, eine Übernahme finanziell zu stemmen. Konkrete Zahlen sind bislang allerdings noch nicht bekanntgeworden.

Konkurrenz für Microsoft: Auch Oracle soll an einer TikTok-Übernahme interessiert sein

Weiter geht die Saga in Sachen TikTok. Nach der Ankündigung der US-Regierung um Präsident Donald Trump, die Videoplattform ab Mitte September in den USA zu verbieten, sollte sich bis dahin keine "very American company" finden, die das US-Geschäft des Dienstes übernehmen wird, galt eigentlich Microsoft bislang in der Pole Position für die Übernahme. Nun gibt es jedoch einen neuen Konkurrenten. Wie die Financial Times berichtet, soll es sich dabei um den vor allem für seine Datenbank- und Cloudlösungen bekannten Softwarekonzern Oracle handeln. Angeblich sollen auch bereits erste Gespräche mit der TikTok-Mutter ByteDance geführt worden sein.

Was genau Oracle mit TikTok planen würde, steht aktuell in den Sternen. Im vergangenen Jahr war das Unternehmen jedoch immerhin der zweitgrößte Software-Konzern der Welt, weswegen man wohl eher in der Lage wäre, eine Übernahme finanziell zu stemmen, als dies beispielsweise bei Twitter der Fall wäre, wo man offenbar ebenfalls leichtes Interesse hatte.