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iPads können ab iOS/iPadOS 16 nicht mehr als Home Hub für HomeKit und Matter dienen

Überraschend viel Zeit hat Apple auf seiner WWDC-Keynote auch dem Thema Smart Home eingeräumt. Dabei ging es unter anderem um die noch in diesem Jahr kommende Einführung des neuen einheitlichen Standards Matter aber auch um die vollkommen neu gestaltete Home-App unter iOS und iPadOS 16. Im Zentrum steht aber natürlich nach wie vor das Apple-Framework HomeKit, welches für die Steuerung der smarten Geräte in den eigenen vier Wänden einen Hub voraussetzt. Hierbei konnte es sich bislang wahlweise um einen HomePod, ein Apple TV oder ein iPad handeln. Mit der Veröffentlichung von iOS/iPadOS 16 wird sich dies allerdings ändern und iPads können nicht mehr als HomeKit-Hub dienen. Auf der Preview-Seite von iOS 16 heißt es:

Die gemeinsame Nutzung eines Smart Home und Home Mitteilungen erfordern einen Home Hub. Nur Apple TV und der HomePod werden als Home Hub unterstützt.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass man künftig einen HomePod, HomePod mini oder ein Apple TV benötigt, um das auf HomeKit bzw. Matter basierende Smart-Home-Setup steuern zu können. Weitere Erklärungen für die Änderung liefert Apple bislang nicht. Allerdings war das iPad bislang ohnehin eher ein Exot als Home-Hub. Dieser setzt schließlich normalerweise voraus, dass er ständig eingeschaltet und mit dem Internet verbunden ist. Vermutlich war das iPad also ohnehin nicht weit als Home Hub verbreitet.

Kommender Smart-Home-Standard "Matter" könnte auch als Streamingprotokoll genutzt werden

Im Jahr 2019 schlossen sich Apple, Amazon und Google mit ZigBee zusammen und gründeten das "Project CHIP", welches es sich zum Ziel setzte, einen sicheren Standard für Smart-Home-Produkte, bzw. allgemein das "Internet of Things" zu schaffen. Inzwischen haben sich diverse weitere namhafte Unternehmen dem Projekt angeschlossen und als Ergebnis den gemeinsamen Smart-Home-Standard "Matter" vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen interoperativen, sicheren Verbindungsstandard für Smart-Home-Geräte auf IP-Basis. Für das Protokoll werden keine Lizenzkosten verlangt und es verbindet eine große Anzahl von IoT-Geräten. Da es sich um ein offenes Protokoll handelt, können über "Matter" Geräte vernetzt werden, die mit Amazon Alexa, Apple HomeKit, Google Assistant, SmartThings und vielen weiteren kompatibel sind. "Matter" setzt dabei zunächst auf bewährte Netzwerktechnologien wie Ethernet, WiFi, Thread und Bluetooth Low Energy auf.

Doch wie es aussieht, gehen die Pläne mit Matter noch ein ganzes Stück weiter. So hat der an dem Projekt beteiligte Amazon-Ingenieur Chris DeCenzo in einem Interview mit den Kollegen von The Verge durchblicken lassen, dass sich das Matter-Protokoll bereits darauf versteht, unter anderem die Lautstärke von Audioquellen zu steuern oder auch zwischen verschiedenen Ein- und Ausgaben zu wechseln. Somit scheint Matter auch dazu geeignet zu sein, das bislang noch sehr proprietäre Medien-Streaming künftig auf einen gemeinsamen und vor allem einheitlichen Standard zu heben und damit Protokolle wie AirPlay oder Google Cast zu ersetzen. Vor allem Amazon soll die Entwicklung in diese Richtung aktuell vorantreiben. Zu begrüßen wäre dies in jedem Fall.