Es deutet immer mehr darauf hin, dass der im vergangenen Jahr beim iPhone eingeführte LiDAR Scanner im rückwärtigen Kameramodul auch bei der diesjährigen Generation den beiden erwarteten Pro-Modellen vorbehalten bleiben wird. Vor einigen Monaten hieß es noch, dass auch die beiden günstigeren Modelle den Scanner in diesem Jahr erhalten sollen. Diese Meinung hat sich in den vergangenen Wochen jedoch spürbar gedreht. Jüngster Verfechter der Theorie das der LiDAR Scanner auch beim iPhone 13 exklusiv für die Pro-Modelle verbaut wird, ist der Leaker DylanDKT. Dank der Time-of-Flight Technologie sind Kameras, die auf den Scanner zurückgreifen können in der Lage, die Entfernung zwischen dem Sensor und dem damit erfassten Objekt zu ermitteln, um hierauf basierend eine Tiefenmessung durchzuführen. Apple nutzt diese Option vor allem für Verbesserungen bei Augmented Reality Anwendungen oder auch bei Portraitfotos.
Wenn Apple sein eigenes selbstfahrendes Elektroauto auf den Markt bringen wird (und die Frage ist inzwischen wohl in der Tat er wann und nicht ob), dürfte dieses über eine Unmenge an Sensoren verfügen. Bei einigen dieser Sensoren wird es sich um LiDAR Scanner handeln, die zu verschiedenen Zwecken zum Einsatz kommen. Besitzer eines 12,9" iPad Pro und eines iPhone 12 Pro Modells kennen den Sensor bereits auf der Rückseite ihrer geräte im Zusammenhang mit der Kamera. Bei einem selbstfahrenden Auto würden die Sensoren vor allem für das Erfassen der Umgebung und das Erkennen on Objekten zuständig sein. Laut Bloomberg befindet sich Apple bereits auf der Suche nach Zulieferern für dieses Bauteil. Dem Bericht zufolge soll man dabei vor allem auf der Suche nach Sensoren sein, die auch in vier bis fünf Jahren, also dem erwarteten Zeitpunkt der Vorstellung des Autos, noch State of the Art sein werden.
Eines der größeren technischen Differenzierungsmerkmale zwischen dem iPhone 12 Pro Max und den restlichen Modellen der iPhone 12 Reihe ist die optische Sensor-Shift-Bildstabilisierung, die Apple dem Pro Max spendiert hat. Diese Technologie soll bereits beim diesjhrigen iPhone 13 jedoch auf allen neuen Modellen verfügbar sein, wie die Kollegen der DigiTimes berichten. Diese Informationen will man aus Apples Zuliefererkette erhalten haben und bestätigt damit quasi noch einmal die bereits Anfang der Woche von der ETNews geäußerten Erwartungen, wonach mindestens zwei Modelle der iPhone 13 Reihe über die Sensor-Shift-Technologie verfügen würden.
Das Besondere an dieser Technologie ist die Tatsache, dass nicht das Objektiv selbst, sondern der dahinterliegende Sensor optisch stabilisiert ist, was für ein noch besseres Ergebnis sorgt. Beim iPhone 12 Pro Max kommt Sensor-Shift aktuell ausschließlich beim Weitwinkelobjektiv zum Einsatz. Derzeit ist noch unklar, ob dies auch für die iPhone 13 Modelle gelten wird oder ob Apple sie auch für weitere Objektive anbieten wird.
Neben der Sensor-Shift-Technologie werden ab diesem Jahr wohl auch sämtliche iPhone-Modelle mit dem LiDAR Scanner auf der Rückseite ausgestattet sein. Zudem wird erwartet, dass Apple die aktuell ausschließlich bei in den USA verkauften iPhone 12 eingesetzte mmWave 5G-Technologie auch international anbieten wird.
Bei der iPhone 12 Familie hat Apple den LiDAR Scanner exklusiv den beiden Pro-Modellen vorbehalten. Dies soll sich bereits in diesem Jahr mit dem iPhone 13 ändern, sollten die Informationen der Kollegen der DigiTimes korrekt sein. Demnach würden auch die beiden Standard-Modelle künftig mit dem Modul ausgestattet sein. Vor allem die Kamera aber auch Augmented Reality Anwendungen profitieren von der Technologie. Der LiDAR Scanner erlaubt das räumliche Erfassen von Objekten bis zu einer Entfernung von fünf Metern. Der Schritt käme zumindest nicht überraschend. Beispielsweise ist Apple auch beim OLED-Display ähnlich vorgegangen und hat dieses nach der Einführung beim iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max schließlich auf das komplette iPhone 12 Lineup ausgeweitet.
Auch in Sachen 5G-Konnektivität könnte sich beim iPhone 13 etwas tun. Hier berichten die Kollegen von Patently Apple, dass Apple die schnellere mmWave-Technologie, die aktuell nur bei US-amerikanischen Modellen zum Einsatz kommt, künftig auch in weiteren Ländern anbieten möchte. Dies habe man von Quellen aus der taiwanesischen Zuliefererkette erfahren. Hierzulande funkt das iPhone 12 mit der weiter verbreiteten sub-6GHz 5G-Technologie. In letzter Zeit wurde die Unterstützung von mmWave jedoch auch bei uns deutlich ausgebaut, weswegen wir durchaus von einer Integration in das iPhone 13 profitieren würden.
Schon das iPhone 11 im vergangenen Jahr war für Apple ein echter Verkaufsschlager. Dies scheint sich in diesem Jahr auch beim iPhone 12 zu wiederholen. So berichtet der bekannte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo (via 9to5Mac), dass Apple selbst offenbar von der hohen Nachfrage nach dem iPhone 12 Pro überrascht sei und inzwischen sogar die Komponentenbestellungen in der Zuliefererkette anpassen musste. Offenbar war man in Cupertino davon ausgegangen, dass eigentlich das iPhone 12 stärker nachgefragt würde, dies ist aber offensichtlich nicht so eingetreten, so dass das iPhone 12 Pro derzeit der Star der Familie ist.
Dies bestätigt auch ein weiterer Bericht, nämlich von den Kollegen der Digitimes. Dort berichtet man, dass Apple die Bestellungen für den in den Pro-Modellen zum Einsatz kommenten LiDAR Scanner erhöht hat, um die große Nachfrage in den kommenden Monaten decken zu können. Sobald alle Modelle der iPhone 12 Reihe auf dem Markt sind erwartet Kuo, dass auf das iPhone 12 und das iPhone 12 Pro gleichermaßen 30% bis 35% der Bestellungen entfallen werden, auf das iPhone 12 Pro Max 15% bis 20% und auf das iPhone 12 mini 10% bis 15%.
Bedenkt man die vergleichsweise wenigen Unterschiede zwischen dem iPhone 12 und dem iPhone 12 Pro scheint in diesem Jahr tatsaächlich die Kamera der Treiber für die große Nachfrage nach dem Pro-Modell zu sein. Hier kann das teurere Modell mit einem zusätzlichen Objektiv und eben dem angesprochenen LiDAR Scanner aufwarten, der vor allem bei Porträtfotos und bei Schnappschüssen in schlechten Lichtverhältnissen für bessere Bilder sorgt.
Inzwischen gilt es als wahrscheinlich, dass die Pro-Versionen des iPhone 12 mit einem LiDAR Scanner bestückt sein werden. Die Frage lautet offenbar nur noch, ob dies auf beide Modelle oder nur das größere zutreffen wird. Der bekannte Leaker Mr. White hat nun Fotos ins Netz gestellt, auf denen mutmaßlich die Glas-Rückseite eines iPhone 12 Pro zu sehen sein soll. Darauf deutlich zu erkennen ist eine neue Aussparung unterhalb des Ultraweitwinkelobjektivs, die vermutlich für den LiDAR Scanner gedacht ist. Nicht ganz deutlich wird, ob es sich um eine Rückseite für das 6,7" oder das 6,1" Modell handelt.

Vielleicht ist diese Frage auch gar nicht so entscheidend, denn inzwischen ist auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo (via MyDrivers) ein Foto einer mutmaßlichen Hülle für das iPhone 12 Pro aufgetaucht, auf dem ebenfalls Aussparungen für die Triple-Lens Kamera, den LED-Blitz, das Mikrofon und eben auch den LiDAR Scanner zu erkennen sind. Sollten die Bilder authentische Apple-Bauteile zeigen, dürften vermutlich beide Pro-Modelle des iPhone 12 einen LiDAR Scanner enthalten.
