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Kommentar: Auf die M2 MacBook Pro warten oder lieber jetzt noch ein M1 Modell zulegen?

Wann immer in den vergangenen Wochen auf meinem Blog ein Artikel zu den kommenden Updates für das 14" und das 16" MacBook Pro erschien, erreichten mich im Anschluss verschiedene Mails von Lesern, die um eine Einschätzung baten, ob es sinnvoll ist sich die neuen, aller Voraussicht nach mit dem M2-Chip ausgestatteten zuzulegen oder ob man lieber jetzt schon zu einem Modell mit M1-Chip greifen sollte. Da dies auch nach dem gestrigen Artikel wieder der Fall war, teile ich meine Einschätzung an dieser Stelle gerne öffentlicht.

Glaubt man den Meinungen der einschlägige Apple-Experten, werden die für den kommenden Monat erwarteten neuen Modelle des MacBook Pro außer dem M2-Chip wohl keine größeren Veränderungen mitbringen. Vor allem das Design, welches Apple erst mit den aktuellen Modellen stark verändert hatte, wird wohl noch die kommenden Jahre unverändert bleiben. Dies hat zumindest die Vergangenheit so gezeigt. Der M2-Chip selbst verspricht gegenüber dem M1 keinen wirklich signifikanten Leistungssprung, was unter anderem auch daran liegt, dass die Chips wohl nach wie vor im 5 Nanometer-Verfahren von TSMC gefertigt werden. Immerhin soll für die M2 Pro und M2 Max Chips das modernisierte 5nm Verfahren namens "N5P" zum Einsatz kommen. Wirklich nennenswerte Verbesserungen bei Leistung und Effizient sind allerdings erst mit den für 2023 (oder später) erwarteten 3nm Chips erwartet.

Zuletzt hatte der Bllomberg-Experte Mark Gurman gemeldet, dass der ?M2? Max Chip eine CPU mit bis zu 12 Kernen besitzen soll, was immerhin zwei Kerne mehr wären als beim M1 Max?. Hinzu soll sich eine 38-Core GPU gesellen, wohingegen die im M1 Max noch 32 Kerne besaß. Zudem soll der ?M2? Max erstmals auch bis zu 64GB Unified Memory unterstützen. Zum M2? Pro äußerte sich Gurman nicht, er dürfte alleridngs leistungstechnisch unterhalb des M2 Max liegen. Die Auswirkungen der leicht aufgebohrten Anzahl an Kernen im M2-Chip dürfte sich im Alltag so gut wie überhaupt nicht auswirken und nur bei extrem rechenintensiven spürbar sein.

Aus diesem Grund habe ich auch eine ganz klare Meinung dazu, ob man auf die M2 MacBook Pro warten oder vielleicht doch schon jetzt bei einem M1 Modell zuschlagen sollte. Letztere Variante macht aus meiner Sicht mehr Sinn. Neben des marginalen Leistungszuwachses liegt dies vor allem daran, dass auch bei den neuen MacBook Pro Modellen definitiv ein heftigerer Preisaufschlag gegenüber den aktuellen Geräten zu erwarten ist. Die Erhöhungen bei den neuen iPhones und jüngst auch im AppStore haben die Richtung dabei bereits vorgegeben. Aufgrund der aktuellen weltwirtschaftliche Lage und des schwachen Euro wird sich dies auch bei den für den Oktober erwarteten Produkten, sprich bei Mac und bei den iPads so fortsetzen.

Aktuell kann man noch zu den "alten" Preisen beim MacBook Pro mit M1 Pro bzw. M1 Max Chip zuschlagen. Dies geht entweder bei Apple direkt oder auch über die folgenden Links bei Amazon:

Kommentar: NINA-App verspielt Vertrauen, Cell-Broadcasting für Warnungen ist mehr als überfällig

Die schrecklichen Bilder aus den Überflutungsgebieten im Westen der Republik haben uns vor einigen Wochen mal wieder schmerzlich vor Augen geführt, dass die Warn-Infrastruktur hierzulande schlichtweg mangelhaft ist. Es ist ja ein sich wiederholendes Spie: Erst muss etwas Schlimmes passieren, ehe sich etwas tut. Klar geworden ist jedoch eines: Der Flickenteppich bestehend aus verschiedenen Warn-Apps wie NINA, BIWAPP, KATWARN oder hessenWarn, dem öffentlichen Rundfunk und den immer weniger werdenden Sirenen in Deutschland funktioniert nicht so zuverlässig, dass die Bevölkerung zeitnah vor sich anbahnenden Katastrophen oder Gefahrenlagen gewarnt werden kann. Wieder einmal stellt sich dabei die Frage, warum wir in Deutschland nicht, wie in vielen anderen Ländern üblich, auf ein "Emergency Alert System" (EAS) setzen, wie es unter anderem in den USA zum Einsatz kommt.

Grundsätzlich eignen sich Apps aus meiner Sicht eher nicht als Warn-Infrastruktur, da sie zu viele potenzielle Schwachstellen besitzen. So müssen sie in einem ersten Schritt überhaupt erstmal aktiv vom Nutzer aus dem jeweiligen AppStore heruntergeladen werden. Im September 2020 betrugen die Downloads für KATWARN und NINA ca. 8 Millionen, womit umgerechnet weniger als 10 % der Bevölkerung erreicht werden. Zudem bedarf es neben einer aktiven Internetverbindung auch noch der Zustimmung des Nutzers, Push Nachrichten zu empfangen. Ist dies entweder aus Unvorsichtigkeit, nicht richtig nachgedacht oder was für Gründen auch immer nicht aktiviert, verliert die Warn-Funktion der Apps ihren Sinn.

Hilfreich sind derlei Apps hingegen in dem Falle, wenn man sich weiterführend zur Gefahrenlage informieren möchte. Dies setzt allerdings erstens voraus, dass über sie auch die entsprechenden Informationen bereitgestellt werden und zweitens, dass der Nutzer ihnen auch vertraut. Die Zuverlässigkeit spielt dabei natürlich eine große Rolle. Der erste bundesweite Warntag seit der Wiedervereinigung am 10. September 2020 wurde zu einem kompletten Desaster, welches eigentlich schon damals die Unzulänglichkeiten der Infrastruktur hätte offenlegen müssen.

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Kommentar: "Design Follows Function" - Dieser Grundsatz gilt offenbar nicht mehr für Safari unter iOS

Ich hatte bereits vor einigen Wochen einen Kommentar zu der aus meiner Sicht völlig misslungenen Umgestaltung von Safari unter iOS 15 veröffentlicht. Was in der Theorie sicherlich erstmal gut gemeint ist, nämlich die am häufigsten genutzten Funktionen, wie auch die Adresseingabe nach unten und damit bei immer größeren werden Displays näher an die Finger des Nutzers zu verlegen, gestaltet sich in der Praxis als extrem unpraktisch und wenig benutzerfreundlich. Die Kritik der Betatestern ist selbstverständlich auch Apple nicht verborgen geblieben. Und so versuchte man in den letzten Betaversionen Stück für stück nachzubessern. Der durchschlagende Erfolg blieb dabei allerdings auch weiterhin aus.

Während es in der ersten Beta noch so war, dass die Adressleiste beim Eingeben der Adresse wieder an den gewohnten oberen Displayrand sprang, wurde sie in einer späteren Beta direkt über der erscheinenden Tastatur eingeblendet. Dies war noch eine der besseren Ideen. Durch die extrem kompakte Darstellung der Adressleiste, was vielleicht auf Geräten mit größeren Displays, wie dem Mac oder dem iPad noch sinnvoll ist, wird die Funktionalität auf dem iPhone derart beschnitten, dass Apple versucht, die gewohnten Bedienelemente in Touchgesten zu verlagern. So beispielsweise das Neuladen einer Seite per Pull-to-Refresh oder das horizontale wischen über die Adressleiste zum Wechseln zwischen den geöffneten Tabs. Das Vor- und Zurückspringen in ein und demselben Tab ist bereits seit Jahren mit einem Wisch vom rechten bzw. linken Bildschirmrand auf der Webseite möglich. Dennoch hat Apple in der aktuellen Beta nun versucht, in die ohnehin schon extreme Adressleiste auch noch diese Bedienelemente zu integrieren. Am linken Rand der Leiste findet man nun einen Vor- und einen Zurückbutten, die mehr als fummelig zu bedienen sind.

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Kommentar: Das neue mobile Safari ist der Apple-Fail des Jahres

Seit knapp einer Woche ist die erste Beta von iOS 15 nun in Umlauf und Apple hat bei dem kommenden Updates an vielen kleinen Stellschrauben gedreht, die das System in der täglichen Nutzung deutlich besser machen. Zum Beispiel wurde auch das AirPrint-Menü deutlich aufgewertet und mit diversen weiteren Funktionen versehen. An einer Stelle hat man aus meiner Sicht aber völlig daneben gehauen: Nämlich beim neuen Safari. Was in der Theorie sicherlich erstmal gut gemeint ist, nämlich die am häufigsten genutzten Funktionen, wie auch die Adresseingabe nach unten und damit bei immer größeren werden Displays näher an die Finger des Nutzers zu verlegen, gestaltet sich in der Praxis als extrem unpraktisch.

Der Hauptgrund ist hierbei natürlich in erster Linie die Gewohnheit. Ich weiß nicht wie oft ich in den letzten sieben Tagen (wie immer) mit dem Daumen in die Nähe des oberen Displayrandes getippt habe, nur um dann festzustellen, dass die Leiste, in die ich eine neue Adresse eingeben wollte, dort nicht mehr zu finden ist. Also kurz überlegt, wie war das noch? Ach ja, unten... Tippt man sie dann dort an, wandert sie auch brav wieder nach oben, so dass unten dann Platz für die Tastatur ist. Wie gesagt, gut gemeint aber leider sinnlos. Bei jedem anderen Browser ist die Adressleiste oben, hier auf einmal nicht mehr. Das Argument mit den Fingern lasse ich gelten, sticht jedoch die Gewohnheit nicht. Auch die gewohnten Bedienelemente, die sonst immer standardmäßig dort eingeblendet waren, wo nun die Multifunktions-Adressleiste sitzt, fehlen und müssen erst mit einem Tap auf die Leiste selbst und dann auf den kreisförmigen Button mit den drei Punkten eingeblendet werden. Auch dies ist definitiv kein Fortschritt.

Die neue Möglichkeit, zwischen den offenen Tabs per Swipe-Geste auf der Multifunktionsleiste zu wechseln erschließt sich mir nicht ansatzweise. So wie ich Safari nutze, sind hier innerhalb kürzester Zeit mehrere zig Tabs geöffnet, übrigens in einer Reihenfolge, die sich mir seit Jahren schon nicht erschließt. Aus diesem Grunde haben Tabs in Safari auf dem iPhone für mich nicht die geringste Bedeutung. Auch dies fällt für mich also als Grund weg, die Leiste nach unten wandern zu lassen.

Selbstverständlich muss man bei aller Kritik, die ich oben an dem neuen mobilen Safari in iOS 15 geäußert habe anmerken, dass dies meine rein subjektive Meinung ist, die sicherlich auch darauf zurückzuführen ist, dass ich ein absolutes Gewohnheitstier bin. Ich werde dennoch das Gefühl nicht los, dass man hier etwas verändert hat, um etwas zu verändern und nicht weil es sinnvoll ist. Ja, die aktuellen Betriebssysteme sind nahezu komplett ausgereift. Da gibt es nicht mehr viel zu innovieren. Bevor es allerdings derartige Züge wie bei Safari annimmt, sollte man es lieber so belassen, wie es seit Jahren gut war.

Übrigens: Wer den Aktualisieren-Button sucht... Den gibts nicht mehr. Stattdessen aktualisiert man eine Seite nun, in dem man sie, wie auch aus anderen Apps gewohnt, einfach nach unten zieht. Zumindest dies ist dann doch immerhin eine gute Neuerung.

App-Chaos bei den Vorwahlen in Iowa: Ein Appell gegen die Einführung von Online-Wahlen

Im US-Bundesstaat Iowa begannen in der vergangenen Nacht die Vorwahlen für die US-Präsidentschaftswahlen später in diesem Jahr. Die meisten werden es vermutlich mitbekommen haben, dass sich vor allem die Herausforderer von den Demokraten dabei alles andere als mit Ruhm bekleckert haben. Grund hierfür war vor allem der Einsatz einer Caucus-App, über die die Wahlergebnisse erfasst, ausgewertet und übermittelt werden sollte. Zum Hintergrund: Laut Wikipedia bezeichnet "Caucus" eine Versammlung der Mitglieder und Anhänger einer Partei oder politischen Gruppierung, häufig zur Vorwahl eines Kandidaten für hohe politische Ämter. Dies wurde in den USA bislang so gehandhabt, dass sich die Unterstützer der verschiedenen Bewerber in jeweils einem Bereich eines Raums versammeln und somit ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen. Jeder Kandidat, der nicht mindestens 15% der Anwesenden hinter sich bringen kann scheidet aus und die Unterstützer sollen sich einem anderen Bewerber anschließen. Am Ende werden die Unterstützer gezählt und das Ergebnis kummuliert an den Parteivorsitzenden übermittelt.

Letzteres geschah in der Vergangenheit per Telefon. In diesem Jahr wollte man nun einen "moderneren" Weg gehen und entschied sich für den Einsatz einer App. Diese sollte nicht nur die Stimmen erfassen, sondern auch die Ergebnisse übermitteln. Anders als in der Vergangenheit sollten dabei auch Zwischenergebnisse weitergegeben werden. Genau dies sorgte allerdings für die peinliche Situation, dass man die Ergebnisse eben nicht zeitnah übermitteln konnte, da nach Informationen der New York Times drei verschiedene Probleme aufgetreten sind:

  1. Es gab nie eine Sicherheitsüberprüfung der App um sicherzustellen, dass die Ergebnisse nicht manipuliert werden können.
  2. Es gab offenbar keine Nutzer-Tests um die intuitive Bedienung der App sicherzustellen.
  3. Die Offiziellen, die mit der App arbeiten sollten, erhielten ebenfalls keine Einweisung in die App.

Man muss sich schon wundern, wie derlei Probleme in dem wohl hoch-technologisiertesten Land der Erde auftreten können und wie es die Demokraten auf diese Weise schaffen, sich selbst sogar noch dusseliger darzustellen, als es der aktuelle Amtsinhaber tut.

Doch der Reihe nach. Die NYT führt den Cybersecurity-Direktor der Heimatschutzbehörde Homeland Security ins Feld, der angibt, dass die eingesetzte App seiner Behörde zu keiner Zeit zur Prüfung vorgelgt wurde. Genau dies bemängeln auch verschiedene Cybersecurity-Experten gegenüber der Zeitung.

Zum zweiten Punkt zitiert die NYT den Computer-Spezialisten des Lawrence Livermore National Laboratory David Jefferson mit den Worten:

"This app has never been used in any real election or tested at a statewide scale and it’s only been contemplated for use for two months now."

Der Polk County Chairman Sean Bagniewski ergänzt, dass er bereits vor Wochen darauf hingewiesen hatte, dass die App vorab im großen Stile getestet werden müsse, möchte man am Abend der Vorwahlen nicht in Probleme laufen. Dies sei vor allem vor dem Hintergrund wichtig, dass einige der Wähler sich vorher noch nie mit Apps und solchen Dingen auseinandergesetzt hätten:

"When you have an app that you’re sending out to 1,700 people and many of them might be newer to apps and that kind of stuff, it might have been worth doing a couple months’ worth of testing."

Last but not least kannten sich auch die Offiziellen mit der App nicht aus. Zwar gab es im Vorfeld der Vorwahlen verschiedene Trainings zur Auszählung der Stimmen, die eingesetzte App war jedoch nie ein Teil davon, wie Zach Simonson, der Parteivorsitzende in Wapello County angibt. Einige der Wahlmänner hatten die App zum Zeitpunkt der Vorwahlen noch nicht einmal heruntergeladen:

"The app wasn’t included in the chair training that everyone was required to take."

All dies führte zu einem riesigen Chaos bei der Erfassung, Auswertung und Ermittlung der Stimmen. An einigen Orten wo man Zahlen erfasst und vermeldet hatte, gab es Inkonsistenzen zwischen den Ergebnissen der drei Wahlstufen. Bei den Demokraten ist man bemüht, darauf hinzuweisen, dass es sich lediglich um ein Übermittlungsproblem handelt und die korrekten Zahlen sicher erfasst wurden und vorliegen würden. 

Ob dies der Wahrheit entspricht ist dabei schon beinahe nicht mehr wichtig. In einer Zeit, in der ausländische Regierungen in die Wahlen anderer Länder durch Manipulationen oder Meinungsmache eingreifen, muss ein solcher Vorfall der Todesstoß für sämtliche Überlegungen sein, Wahlstimmen künftig online abgeben und erfassen zu lassen. Diese Ansicht vertrete nicht nur ich, sondern unter anderem auch der von der New York Times zitierte Professor für Computerwissenschaften und Recht, Matt Blaze, aus Georgetown und sein Kollege J. Alex Halderman von der University of Michigan teilen:

[...] Any type of app or program that relies on using a cellphone network to deliver results is vulnerable to problems both on the app and on the phones being used to run it, he said.

"The consensus of all experts who have been thinking about this is unequivocal," Mr. Blaze added. "Internet and mobile voting should not be used at this time in civil elections."

Any technology, he said, should be tested and retested by the broader cybersecurity community before being publicly introduced, to test for anything ranging from a small bug to a major vulnerability.

"I think the most important rule of thumb in introducing technology into voting is be extremely conservative," he said […]

J. Alex Halderman, a professor of computer science at the University of Michigan said, "This is an urgent reminder of why online voting is not ready for prime time."

Ist die Unterstützung für den Apple Pencil der Grund für den Wegfall von 3D Touch in den 2019er iPhones?

Nein, ich bringe in diesem Artikel nicht schon wieder das bereits heute Vormittag eingebettete Video zur Präsentation des allerersten iPhone, auf der damals noch Steve Jobs einem Stylus für das Smartphone aus Cupertino eine mehr als deutliche Absage erteilte. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nach wie vor nicht so mit dem Gedanken anfreunden, dass Apple sein iPhone wirklich mit einer Unterstützung für den Apple Pencil ausstatten wird. Allerdings rührt dieser Glaube vor allem von meiner subjektiven Sicht und der Art und Weise wie ich das iPhone nutze her. Es ist halt ein Gerät, auf dem man kurz Dinge erledigt, wie beispielsweise Mails checkt, ein Foto knipst oder im Internet surft. All dies sind Dinge, die sich hevorragend mit dem Finger erledigen lassen. Ganz so, wie es auch Steve Jobs seinerzeit erklärte.

Auf dem iPad sieht dies ein wenig anders aus, weswegen ich dort einen Pencil für bestimmte Anwendungsfälle als durchaus sinnvoll erachte. Das iPad hat sich immer mehr zu einem echten Produktiv-Werkzeug, vor allem für kreative Menschen entwickelt. Auch im Unternehmensumfeld hält das Gerät immer weiter Einzug und dient dort als Notizblock oder als Oberfläche für schnelle Zeichnungen und/oder Skizzen. Gerade mit der Einführung der aktuellen Generation des Apple Pencil, der kaum spürbaren Latenz und den cleveren, neu hinzugefügten Funktionen, ist die Kombination aus iPad und Apple Pencil für viele Nutzer in den genannten Bereichen (und natürlich auch den einen oder anderen darüber hinaus) ein echter Mehrwert.

Warum also sollte Apple seinen Pencil auch auf dem iPhone unterstützen? Nun, ich bin mir sicher, dass es auch eine bestimmte Anwendergruppe gibt, die ihn auch dort sinnvoll zum  Einsatz bringen könnte. Dies betrifft vor allem die Max-Version des iPhone, dessen Display im kommenden Jahr gerüchtehalber abermals auf dann 6,7" anwachsen soll. Die Probleme, die Steve Jobs einst ins Feld führte ("You have to get 'em and put 'em away, you lose 'em. Yuck!") blieben allerdings auch dann nach wie vor bestehen.

Ich glaube also nach wie vor nicht wirklich an einen Stylus für das iPhone. Es gibt jedoch ein kleines Indiz, welches aus meiner Sicht durchaus dazu taugt anzunehmen, dass Apple diesen doch in der Schublade hat. Und zwar ist dies der bereits für die neuen iPhones bestätigte Wegfall von 3D Touch. Für diese Funktion benötigte Apple auf dem iPhone eine spezielle Schicht zwischen dem Displayglas und dem eigentlichen Display, welche den Abstand zwischen diesen beiden Komponenten misst und dadurch die Druckintensität der Eingabe ermittelt.

Auf dem iPad hat Apple diese Technologie nie zum Einsatz gebracht, was sicherlich auch an der Größe des Displays und der damit schwieriger zu implementierenden Technik liegt. Der dort unterstützte Apple Pencil reagiert jedoch ebenfalls auf Druckintensität und kann darauf basierend beispielsweise unterschiedlich dicke Striche zeichnen. Eine Kombination aus gleichzeitiger Nutzung von 3D Touch und Apple Pencil dürfte damit ausgeschlossen sein.

Stellt man sich also die Frage, warum Apple die erst mit dem iPhone 6s vor vier Jahren eingeführte Technologie 3D Touch bereits in diesem Jahr wieder aus seinem Smartphone entfernt und durch Haptic Touch ersetzt, wird es schwierig, eine logische Antwort zu finden. Zwar wird auch der recht hohe Preis für die 3D Touch Komponente im Display immer wieder als Grund ins Feld geführt, allerdings mag ich hieran nicht so recht glauben. Meine Vermutung lautet daher, dass Apple tatsächlich in diesem Jahr das iPhone mit einer Unterstützung für den Apple Pencil ausstattet und aus diesem Grunde 3D Touch entfernt.

Wie aber würdet ihr zu einem Apple Pencil am iPhone stehen? Würdet ihr ihn nutzen oder seht ihr es eher wie Steve Jobs? Die Kommentare und die folgende Umfrage freuen sich über eure Stimme!

Zum Nachdenken: Die Schattenseiten der "Gig Economy"

Ein wirklich guter Nebeneffekt also Blogger ist es, dass man irgendwann eine gewisse Reichweite erzielt und damit auch eine durchaus beachtliche Anzahl von Menschen erreichen kann. Dies bedeutet natürlich auch, dass man diesen Menschen seine persönliche Sicht der Dinge ein Stück weit auf den Weg geben kann, was im Umkehrschluss aber auch eine gewisse Verantwortung mit sich bringt, denn wie hieß es doch schon so schön bei Spider-Man: "Aus großer Macht folgt große Verantwortung.". Nun liegt es mir fern, hier den großen Moralapostel zu spielen, dennoch gibt es hin und wieder Dinge, auf die man aus meiner Sicht durchaus mal hinweisen sollte. Und sei es, dass man damit nur ein paar wenigen Nutzern einen kleinen Denkanstoß gibt.

Aktueller Anlass ist ein Artikel aus der New York Times, den auch die Kollegen vom iPhone-Ticker aufgeriffen haben. Darin beschreibt der Autor Andrew Newman seinen Selbstversuch im Haifischbecken der Essenslieferanten auf Fahrrädern, die man inzwischen in Unmengen in den Städten dieser Welt antrifft. Die Erfahrungen, die er dabei gemacht hat, lassen sich mit nur einem Wort beschreiben: Erschütternd. Im Endeffekt werden die Kuriere zu Selbständigen, die mehr oder weniger das volle Risiko bei ihrem Job tragen. Durch das Anheuern von "Freelancern" sparen sich die Anbieter nämlich unter anderem teure Versicherungen, was für die Kuriere wiederum zum Boomerang wird, denn aufgrund der Konkurrenzsituation und des Zeitdrucks bei der Lieferung stürzen sich diese immer waghalsiger mit ihren Fahrrädern (und teilweise auch Autos) in das Verkehrsgetümmel.

In der Regel geschieht dies auch noch für eine miserable Bezahlung und zu teils abenteuerlichen Bedingungen seitens der Anbieter. Uber Eats beispielsweise verrät dem Kurier erst das Ziel seiner Lieferung, wenn er diese annimmt. Er weiß also im Vorfeld nicht einmal, wie weit er überhaupt zu fahren hat. Postmates gibt an, dass ein Kurier in New York City im Schnitt 18,50 Dollar pro Stunde verdient. Das klingt erstmal nicht schlecht, wenn man außer Acht lässt, dass es sich hierbei lediglich um Zeiten handelt, in denen der Kurier auch tatsächlich unterwegs ist. Wartezeiten auf einen Auftrag oder eine noch nicht fertige Lieferung werden hier nicht berücksichtigt. Noch dreister geht der Lieferdienst DoorDash vor. Hier werden sogar die Trinkgelder für den Kurier vom Anbieter eingesackt, wie ein Kurier aus eigener Erfahrung berichtet.

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Kommentar: Entwickler mit zunehmendem Unmut wegen Apples "Sherlocking"-Strategie

Gestern Abend hatte ich kurz über Apples Vorstellung von "SF Symbols" berichtet, einer Icon-Sammlung, mit der Apple das Erscheinungsbild von Drittanbieter-Apps im AppStore vereinheitlichen möchte. Während ein einheitlicher Look der Apps sicherlich zu begrüßen ist, betrachte ich Apples Ansatz hier mit gemischten Gefühlen, die allerdings auch aus anderer Richtung meiner Tätigkeit als iOS-Entwickler herrühren. So verdichtet Apple hier einmal mehr einen Markt, der von verschiedenen Designern bisher genutzt wurde, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ich habe beispielsweise, wie verschiedene mir bekannte Entwickler auch, die Icons für meine Apps bislang über Glyphish bezogen. Mit der Einführung von "SF Symbols" dürfte dort nun eine erhebliche Einnahmequelle wegbrechen.

Eine Entwicklung übrigens, die derzeit übrigens schon beinahe dramatisch über den Design-Markt hinausgeht. Dabei müssen wir uns gar nicht allzuweit zurückerinnern. Vor wenigen Wochen sorgte Apple für negative Schlagzeilen, als man verschiedene Apps aus dem AppStore entfernte, die bislang eine ähnliche Funktionalität boten, wie Apple mit der "Screentime"-Funktion in iOS 12 einführte. Die meisten dieser Apps waren allerdings schon vor iOS 12 verfügbar, was dem Entfernen nach der Einführung der eigenen Screentime-Funktion mit Verweis auf Datenschutzprobleme bei den Drittanbieter-Apps ein deutliches G'schmäckle verlieh. Ein öffentlichkeitswirksamer Aufschrei der Entwicklergemeinde, inkl. prominenter Unterstützung des "Vater des iPod" Tony Fadell sorgte bei Apple inzwischen offenbar für ein Umdenken.

Doch die Entwicklung schreitet auch an anderen Stellen weiter fort, so unter anderem auch bei der neuen "Sidecar"-Funktion in macOS Catalina, die das iPad zu einem Zweitdisplay für den Mac macht. Auch diese Idee ist nich neu und wurde in der Vergangenheit bereits von Drittanbietern wie Duet Display und Luna Display umgesetzt. Beide Unternehmen wurden in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut und haben sich einen exzellenten Ruf erarbeitet. Ab Herbst müssen sie nun allerdings mit einem übermächtigen Gegner konkurrieren, der ihre Produkte nun direkt in sein Betriebssystem integriert und somit quasi überflüssig macht. Das Problem dabei ist, dass hierdurch nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch ganze Existenzen bedroht sind. Apple sägt damit quasi am Stuhl der Entwickler, die man eigentlich unterstützen sollte.

Inzwischen hat sich in der Entwicklergemeinde zu Apples vorgehen sogar ein Wort für dieses Vorgehen festgesetzt, man redet vom sogenannten "sherlocking". Dieses rührt von einer Entwicklung in den frühen 2000er Jahren her, als Apple ein Suchtool namens "Sherlock" besaß. Die Entwickler von Karelia Software nahmen dies als Basis für eine Websuchmaschine namens "Watson", die sich damls durchaus größerer Beliebtheit erfreute. Wenig später verbaute Apple exakt diese Funktionalität in eine neue Version von Sherlock, was das Ende von Watson bedeutete. "Kommentar: Entwickler mit zunehmendem Unmut wegen Apples "Sherlocking"-Strategie" vollständig lesen