Apples iTunes-Chef Eddy Cue hatte am gestrigen Abend einen größeren Auftritt auf der Code Conference der Kollegen con re/code, bei dem ihn auch der Planet of the Apps Produzent Ben Silverman begleitete. Natürlich ging es in dem öffentlichen Bühnen-Interview dann auch um Apples selbstproduzierte Entwickler-Casting-Doku. Dabei gaben Cue und Silverman auch verschiedene bislang unbekannte Details bekannt, unter anderem, dass es auch eine eigenständige App geben wird, über die man die Show auch On-Demand wird schauen können. Von der Struktur her erinnert die Sendung offenbar an Talent-Castings á la "The Voice" oder "Shark Tank" (hierzulande "Die Höhle der Löwen"). Die teilnehmenden Entwickler stellen dabei ihre Apps vor und versuchen die Juroren und Mentoren von ihren Ideen zu überzeugen. Ganz nach Tinder-Vorbild wischen die Juroren dann rechts oder links, um ihre Interesse zu bestätigen oder eben nicht. Gibt es Interesse von mehreren Juroren, kann sich der Entwickler entscheiden, in wessen Team er möchte. Anschließend folgt die Weiterentwicklung der Idee, während der die Entwickler Tipps und Ratschläge von bereits erfolgreichen Kollegen, wie beispielsweise von Uber erhalten. Den Abschluss bildet dann die Präsentation der Idee vor Apples Funding-Partner Lightspeed Venture Partners.
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Laut Silverman und Cue wird "Planet of the Apps" im Frühjahr starten und es jede Woche eine neue Folge geben. Innerhalb der angesprochenen zugehörigen App können Nutzer die reguläre Abfolge der einzelnen Serienfolgen unterbrechen und Zusatzinformationen oder nicht gezeigte Szenen zu verschiedenen Entwicklern abrufen.
Interessant ist auch, dass Apple laut Silverman offenbar gar nicht mal die erste Wahl für die Sendung war. Stattdessen wurde sie verschiedenen Studios in Hollywood angeboten ehe Will.I.Am davon Wind bekam und darufhin Jimmy Iovine mit ins Boot holte, der sich wiederum bei Apple dafür stark machte, die Sendung für Apple Music zu ergattern. Darauf angesprochen, warum man Apple Music mit einer TV-Show anheizen wolle, erklärte Cue, dass Videos künftig ein Alleinstellungsmerkmal für den Streamingdienst sein könnten. Er zog dabei auch einen Vergleich zum Musiksender MTV, wo es auch nicht immer nur ausschließlich um Musik gehe. Zudem wiederholte Cue dabei die in den vergangenen Wochen des Öfteren getätigte Aussage, wonach Apple mit Apple Music nicht einen bloßen Streamingdienst erschaffen habe, sondern hiermit eine ganze Kultur prägen möchte.
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Eine gute Nachricht gibt es auch in Sachen Finanzierung. Diese soll bei "Planet of the Apps" komplett über die Abogebühren von Apple Music erfolgen, es wird also keinerlei Werbeeinblendungen während der Sendung geben. Allerdings schloss Eddy Cue nicht aus, dass sich dies in Zukunft auch ändern könne. Er ist allerdings skeptisch, ob sich Menschen heutzutage überhaupt noch mit Werbung abgeben. Statt das klassische TV zu nutzen würden immer mehr Nutzer auf Dienste wie iTunes, Hulu oder Netflix nutzen und somit auch die werbung umgehen. Hierfür seien sie sogar bereit, zu zahlen.
Last but not least hat Apple auch noch einen weiteren, längeren Trailer für Carpool Karaoke veröffentlicht. Passend dazu gab man bekannt, dass die erste Folge im April auf den Äther gehen soll.
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