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Apple plant offenbar Umstellung der nativen Nachrichten-App unter macOS auf eine Catalyst-Version

Die vorab in Umlauf geratene frühe Betaversion von iOS 14 war bislang schon ein wahrer Quell an Informationen und Leaks zu Neuerungen, die wir in den großen Betriebssystem-Updates von Apple im Herbst erwarten dürfen. Das neueste Fundstück betrifft die Nachrichten-App unter macOS. Diese wird Apple offenbar im Herbst mit macOS 10.16 auf eine Catalyst-Version umstellen, die sich dann also denselben Code mit der iOS-Version teilen wird. Dies haben die Kollegen von 9to5Mac auf Basis verschiedener Codehinweise in iOS 14 herausgefunden.

Zur Erinnerung: Mit Catalyst hat Apple eine Möglichkeit eingeführt, über die Entwickler Apps entwickeln können, die sowohl unter iOS/iPadOS als auch unter macOS lauffähig sind. Hierfür sind laut Apple lediglich geringe Anpassungen am Code notwendig. Anschließend können die Apps gleichzeitig im iOS und im macOS AppStore angeboten werden. Eine der prominentesten Vertreter dieser Catalyst-Apps ist beispielsweise die macOS-Version von Twitter.

Die Nachrichten-App (teilweise auch iMessage genannte) hat seit ihrer Einführung im Jahr 2011 verschiedene Verbesserungen erhalten, darunter Erweiterungen, Sticker oder Nachrichteneffekte. All diese Funktionen stehen allerdings nicht über die macOS-Version, sondern nur unter iOS/iPadOS zur Verfügung. Hier ist lediglich das Senden und Empfangen von Nachrichten verfügbar. Durch den Wechsel der Codebasis dürften künftig sämtliche bekannte iOS-Funktionen auch auf dem Mac zur Verfügung stehen. Offizielle Informationen hierzu dürften auf der WWDC im kommenden Monat folgen.

macOS Catalina sei Dank: Twitter kehrt als Catalyst-App in den Mac AppStore zurück

Eine der für den normalen Nutzer auf den ersten Blick nicht sichtbare Neuerung in macOS Catalina ist die darin enthaltene Unterstützung für "Catalyst". Hierüber bietet Apple den Entwicklern von iOS-Apps seit Catalina die Möglichkeit, ihre iPad- und später auch iPhone-Apps mit angeblich nur wenigen Codeänderungen und Anpassungen auch auf dem Mac lauffähig zu machen. Inzwischen haben zwar verschiedene Entwickler Kritik an dem frühen Stadium dieser Option geäußert, es sind aber auch bereits die ersten Catalyst-Apps im Mac AppStore zu finden.

Einer der prominentesten Vertreter dabei dürfte die offizielle Twitter-App sein, die nach Monaten der Abwesenheit inzwischen in den Mac AppStore zurückgekehrt ist - als Catalyst-App. Entsprechend weist die neue Version der Twitter-App für den Mac jede Menge Parallelen zur iPad-App auf. Die App ist natürlich auch weiterhin kostenlos. Um sie laden und nutzen zu können ist allerdings macOS Catalina erforderlich. Ist diese Voraussetzung gegeben, kann die offizielle Twitter-App ab sofort wieder über den folgenden Link aus dem mac AppStore geladen werden: Twitter for Mac

Apples Software-Chef Craig Federighi im Interview zu den WWDC-Themen

Sind wir mal ehrlich, Apple CEO Tim Cook ist nicht unbedingt der charismatische Bühnenprdiger, der Steve Jobs einst war. Aber Gott sei Dank hat Apple inzwischen einen würdigen Nachfolger für diese Aufgabe gefunden. Die Rede ist natürlich von "Hair Force One" Craig Federighi. Und mit eben jenem Software-Chef von Apple haben die Kollegen Federico Viticci und John Voorhees nun ein durchaus unterhaltsames Interview zu den WWDC-Themen auf ihrem AppStories Podcast geführt. Eines der Themen war dabei Project Catalyst, Apples Bestreben, die Codebasis von iOS- und Mac-Apps zu vereinheitlichen und so die iOS-Apps auch auf dem Mac lauffähig zu machen.

Laut Federighi wird es Project Catalyst vielen Entwicklern ermöglichen, ihre iPad-Apps auf den Mac zu bringen, wodurch es mittelfristig keine getrennten Entwickler-Teams für iOS-Apps und für Mac-Apps geben wird. Dies sei vor allem der Annäherung der beiden Haupt-Frameworks UIKit und AppKit zu verdanken. Entsprechend begeistert zeigt sich Federighi von Catalyst, der bereits verschiedene vom iPad auf den Mac portierte Apps begutachten durfte. Unter anderem wird Twitter ein Comeback mit einer nativen App auf dem Mac feiern, die auf der iPad-App basiert.

Ein weiterer wichtiger Schritt für die Entwickler dürfte zudem auch die Einführung von SwiftUI sein, womit man künftig Nutzeroberflächen mithilfe von wenigen deklarativen Codezeilen erstellen kann. Nicht nur die Arbeit der Entwickler soll hierdurch einfacher werden, laut Federighi dürfte sich auf diese Weise auch die gesamte Qualität der erstellten Apps verbessern.

Selbstverständlich wurde Apples Software-Chef auch auf die Hintergründe nach der Abspaltung von iPadOS aus dem bisherigen iOS angesprochen. Hauptverantwortlich sei hier gewesen, dass sich das iPad inzwischen zu einer vollkommen unterschiedlichen Gerätekategorie entwickelt hat als das iPhone. Aus diesem Grunde sei es notwendig geworden, dem Gerät auch ein hieran angepasstes, eigenes Betriebssystem zu verpassen. Vor allem spielten dabei auch iPad-exklusive Funktionen, wie Drag and Drop, Split View, Slide Over oder auch der Apple Pencil eine wichtige Rolle. Diese Funktionen führen zu einer komplett anderen Arbeitsweise auf dem iPad als auf dem iPhone. Auch tvOS und watchOS basieren in ihrem Kern auf iOS und sind an ihre jeweilige Plattform angepasst. Genau wie jetzt auch iPadOS.

Und last but not least wäre Craig Federighi nicht Craig Federighi, hätte er nicht auch noch einen augenzwinkernden Kommentar im Ärmel. Angesprochen auf die neue Möglichkeit, externe Speichermedien wie USB-Sticks oder SD-Karten an das iPad anzuschließen, erklärte der Software-Chef, dass er selbst ein großer Freund von kabellosen Übertragungstechnologien sei, manche Leute aber die 1990er Jahre nicht so recht hinter sich lassen könnten:

External drives. We're willing to acknowledge the 1990s and go all the way back. You know, people still use them sometimes. I'm an AirDrop fan myself, but I understand there are other uses… we know with photographers, the ability to import their photos directly into an app like Lightroom is so important.

Das komplette Interview ist wie gesagt durchaus unterhaltsam und kann bei den Kollegen von MacStories abgerufen werden.