Sammelklage wegen Butterfly-Tastatur: Apple zahlt 50 Millionen US-Dollar
Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Zusammenarbeit zwischen Apple und seinem langjährigen Design-Chef Jony Ive nun endgültig beendet ist. Ive ist ohne Zweifel eng mit dem Aufschwung Apples seit Ende der 90er Jahre verbunden. Doch auch er lag mit seinen Design-Entscheidungen nicht immer richtig. Eines der Beispiele hierfür ist der fast schon exzessive Schlankheitswahn, dem er sämtliche Produkte unterzog. Dieser traf schließlich auch die Tastatur in den MacBooks, deren Mechanismus so sehr abgespeckt wurde, dass die Tasten kaum noch aus dem Gerät hervorstanden. Die Butterfly-Tastatur war geboren. Und mit ihr jede Menge Probleme und Defekte, die in den USA zu einer Sammelklage gegen Apple führten. Der Vorwurf: Apple wusste von den Mängeln, behob diese jedoch nur halbherzig.
Nun wurde sich im Rahmen dieser Klage mit einem außergerichtlichen Vergleich geeinigt, in dem Apple Zahlungen in Höhe von insgesamt 50 Million US-Dollar leisten wird. Hiervon gehen 15 Millionen an die klagende Anwaltskanzlei, der Rest wird unter den Nutzern aufgeteilt, die sich der Sammelklage angeschlossen hatten. Der Maximalbetrag liegt hier bei 395,- US-Dollar. Irgendwie ist es schon bitte, wenn man sich den Unterschied zwischen der Nutzerentschädigung und der Zahlung an die Anwaltskanzlei anschaut...
Inzwischen hat Apple die Butterfly-Tastatur wieder durch das "alte" Magic Keyboard ersetzt und damit auch sämtliche Probleme aus der Welt geschaffen. Für Geräte mit Butterfly-Tastatur läuft seit vier Jahren ein Reparaturprogramm, welches in den ersten vier Jahren nach dem Kauf eines betroffenen MacBooks greift und in Anspruch genommen werden kann.
Kommentare
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esco am :
Peter Hans am :
Jay am :
Patric am :
SOE am :
Bin aber neugierig, welchen zwingenden Grund du hattest, das neue MacBook zu kaufen, wenn die Butterfly offenbar schmerzlich vermisst wird.
Ich verwende mein MBP2017-Butterfly weiterhin, als Desktop und vor 2024 ist kein Ersatz geplant.
iMerkopf am :
Armin am :
Das mag auf den 1. Blick so scheinen aber dafür müssen die Kläger nichts mehr an die Anwälte zahlen. Bei uns zahlst Du fast immer horrende Preise an die Anwälte und dabei ist es meisstens auch noch egal, ob Du gewinnst oder verlierst.
Mir gefällt in diesem Zusammenhang das amerikanische Prinzip besser.
SOE am :
In Bezug auf Sammelklagen sollte man auch Folgendes bedenken:
Wenn du den Anwalt nicht selber bezahlen kannst (besser gesagt die Kanzlei, Streitwert mindestens 5 Million Dollar), musst du einen finden, der deine Klage für so aussichtsreich hält, dass er bereit ist auf eigenes finanzielles Risiko die Klage einzureichen.
Das ist selten der Fall.
Außerdem einigt man sich bei Sammelklagen gerne auf einen Vergleich. Was den "Schadensersatz" noch mal deutlich mindert.
Ob dieses Spiel besser ist, muss jeder selbst entscheiden. Aber "Deutschland horrende Preise ./. USA Anwalt umsonst" ist nicht.
Thomas am :
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