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EU beschließt stärkere Regulierung von Silicon Valley Konzernen

Schon seit einiger Zeit richten sich bange Blicke aus dem Silicon Valley in Richtung Brüssel, wo die EU seit einiger Zeit eine Regulierung des Marktes für digitale Dienste vorbereitet. Bekannt wurde diese zweiteilige Regulierung als "Digital Services Act" bzw. als "Digital Markets Act". Heite nun wurden beide Gesetze mit großer Mehrheit durch das EU-Parlament verabschiedet (588 Stimmen dafür, 11 Stimmen dagegen, 31 Enthaltungen). Als letzter Schritt zum Inkrafttreten müssen sie nun noch durch den Europäischen Rat angenommen werden, was bis September geschehen soll. Nach der daran anschließenden Veröffentlichung im Amtsblatt der EU könnten sie damit bis Ende Oktober in Kraft treten. Wahrscheinlicher ist jedoch ein Startschuss im kommenden Jahr. Sämtliche Details zu der heutigen Entscheidung können der zugehörigen Pressemitteilung entnommen werden.

Die Auswirkungen auf die Silicon Valley Konzerne dürften dabei immens sein. Gerade den Big Playern wie Apple, Google oder Meta, in den EU-Gesetzen also sogenannte "Gatekeeper" bezeichnet, droht damit eine größere Regulierung. Mit Blick auf Apple rücken dabei vor allem das Quasi-Monopol des AppStore sowie dessn Zulassungsrichtlinien im den Vordergrund. Auch das legendär geschlossene Ökosystem der Apple-Produkte könnte von den Wettbewerbshütern der EU ein Stück weit aufgebrochen werden. Messenger-Dienste wie WhatsApp, Telegram, Signal, der Facebook-Messenger oder auch iMessage könnten gezwungen werden, künftig interoperabel sein zu müssen. Als Hauptpunkte legte die EU für Konzerne mit mehr als 7,5 Milliarden Euro Jahresumsatz bzw. einem Börsenwert von mehr als 75 Milliarden Euro unter anderem die folgenden Regeln fest:

  • Dienste müssen Schnittstellen für Drittanbieter aufweisen (z.B. iMessage)
  • Eigene Angebote dürfen in der Suche nicht bessergestellt werden (z.B. Apple-eigene Apps und Dienste)
  • Vorinstallierte Apps müssen löschbar sein
  • App Stores von Drittanbietern müssen zugelassen werden
  • Öffnung von verpflichtender Nutzung von Hersteller-Technologien (z.B. WebKit als einzige Browser-Engine unter iOS)
  • Mehr Transparenz bezüglich verwendeter Algorithmen (z.B. Suchmaschinen-Ranking oder Inhalte in sozialen Medien)
  • Schnelle Reaktion auf Beschwerden wegen Hassrede und illegaler Inhalte

Verstöße gegen die neuen Regeln werden künftig mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 10% des weltweiten Jahresumsatzes geahndet. Bei wiederholten Verstößen können die Strafen sogar auf bis zu 20% ansteigen. Die konkreten Auswirkungen für Apple müssen sich im Detail erst noch zeigen.

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Kommentare

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SOE am :

Nur bezogen auf die Liste im Artikel:
Sieben Punkte.
Vier davon hält man für selbstverständlich.

Zum Beispiel, dass eigene Angebote nicht besser gestellt werden. Etwas, was Apple, Google und Amazon immer wieder beteuern und immer wieder der Lüge überführt werden.

Ich bin übrigens gespannt, ob die USA wenigstens Teile der neuen Regulierungen übernehmen. So wie sie die DSGVO zum Vorbild nahmen.

MusiMeier am :

Ganz andere Frage, Evtl. wei\337 jemand Bescheid:
Wenn ich mit Apple Musik Titel downloade und z.B. eine playlist h\366re mit teils gestreamten Titeln, wird beim abspielen der Download priorisiert oder wird immer gestreamt au\337en wenn auf offline gestellt?

Niels am :

Warum sollte gestreamt werden? Es gibt sogar einen Cache f\374r gestreamte Tracks von denen dann lokal abgespielt wird, obwohl sie nicht aktiv runtergeladen wurden.

Yulk3r am :

Unglaublich, wie dumm diese Menschen doch sind. Studiert, Dr. Arbeiten geschrieben und am Ende einfach nur Dummheit. Wie kann man bitte einen Drittanbieter AppStore zwingend zulassen?! Sicherheit gleich null. Ich freue mich schon auf die ersten Meldungen das Handy komplett \374bernommen wurden, Kontos leerger\344umt und komplette Identit\344ten \374ber Handys im gro\337en Stile geklaut werden. Ich w\374nsche mir es trifft besonders die ach so schlauen Politiker. \ud83e\udd2a

udo am :

Ich w\374nsche mir bei der Installation eine Abfrage ob ich das m\366chte mit dem Hinweis zu den Gefahren, dann kann jeder selber entscheiden.

SOE am :

Sicherheit gleich Null?
Wie ist das denn auf dem Mac? Da gibt es Möglichkeiten abseits des Mac AppStore. Diese Selbstverständlichkeit hast du wohl vergessen. Und auch, dass kein Programm an den Sicherheitssystemen (Abfrage Kamera, Sperre der eigenen Dateien, etc.) vorbeikommt.

Wieviele Konten wurden leergeräumt, weil Menschen Steam oder VMware heruntergeladen haben? Warum wird vor dubiosen Mails gewarnt und nicht vor dem freien Installieren von Programmen?

Bin gespannt wer in ein paar Jahren den Anstand besitzt, zuzugeben, dass er "dumm" Apples Werbung wiedergegeben hat.

Torro am :

@SOE Ich hoffe auch, dass du (hoffentlich bald) den Anstand hast und uns mit deinen Meinungen nicht mehr behelligst! Vielleicht hast du an anderen Sachen Freude und du wei\337t es gar nicht? Als Vorschlag: geh doch mal in einen Park und f\374ttere die Enten! Macht bestimmt Spa\337! Oder Kauf dir ein Google Pixel und/oder ein Samsung Galaxy und installiere dir darauf was du willst!

Markus am :

@SOE: \ud83d\udc4c, und lass Dich von den unfl\344tigen und pers\366nlichen Anfeindungen nicht abbringen Deine Meinung zu schreiben.

Peter am :

Und w\344re es nicht sch\366n, wenn SOE seine pers\366nlichen und unanst\344ndigen und unfl\344tigen \304u\337erungen nicht schreiben w\374rde?

Markus am :

@Peter: Die da w\344ren?

Torro am :

@Mort\u2026 Entschuldigung, ich meine Markus: Zieh die Schuhe aus und komm ganz rein! \ud83e\udd26\ud83c\udffb\u200d\u2642\ufe0f

Yulk3r am :

Ich hoffe das Apple dann jeglichen Support f\374r solch Dummheit verweigert. Es ist so traurig was da entschieden wird. Sicherlich muss man Regulieren aber so nicht, so macht das keinen Sinn.

Franz am :

Also mit anderen Worten
Verschl\374sselung von Messagediensten wird aufgebrochen, die EU kann mit schn\374ffeln
Facebook \u2013 WhatsApp saugt also die Daten von allen anderen Messengern gleich mit auf
Das geschlossene Iphone wird aufgebrochen und dadurch unsicher und Gefahr f\374r Viren und so weiter

Anonym am :

Habe mal ein Windows-Phone gehabt, das war regelm\344\337ig gegen die Wand gefahren. Was man das alles drauf klatschen konnte\u2026Ich bin nicht ohne Grund beim Apple Ger\344t gelandet und hei\337e dass alles nicht unbedingt willkommen. Drittanbieter Stores kommen mir schon gar nicht da drauf. W\374rde schlie\337lich auch niemals ein Jailbreak machen. Soll mir jetzt ein Jailbreak aufgezwungen werden? Pervers irgendwie

Martin am :

Das Problem mit Drittanbieter stores ist doch nicht, dass es sie gibt, sondern man irgendwann gezwungen wird sie aktiv zu nutzen. F\374r den Mac gibt es mehr Tools, die nicht im AppStore sind als welche die dort vertrieben werden. Jede mittelgro\337e Softwarefirma hat ihren eigenen Store und vertreibt dort ihre Produkte und k\374mmert sich null um den AppStore. Oder Steam f\374r Spiele: kaum ein MacOS Spiel findet sich im AppStore, folglich muss ich Steam herunterladen, obwohl ich das eigentlich nicht will.

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