Jan 15: Apple gestattet Dating-Apps in den Niederlanden die Nutzung alternativer Zahlmethoden
In den vergangenen Monaten stand Apples AppStore-Geschäft immer wieder in den Schlagzeilen. Vor allem stören sich immer mehr, hauptsächlich größere Entwickler, an den Abgaben, die sie an Apple für jeden Umsatz über das virtuelle App-Kaufhaus entrichten müssen. Speziell auch die Verpflichtung zur Nutzung von Apples In-App System ist vielen ein Dorn im Auge. Rund um Weihnachten hatten die niederländischen Wettbewerbshüter hierzu entschieden, dass Apple es Dating-Apps wie Tinder oder Lovoo gestatten muss, alternative Zahlmethoden beim Abschluss eines Abonnements innerhalb ihrer Apps anzubieten. Sollte dies nicht bis zum heutigen Tag umgesetzt werden, hatte die Authority for Consumers and Markets (ACM) angekündigt, Apple zu einer Strafe von fünf Millionen Eure pro Woche zu verdonnern.
Nun hat Apple in einer Mitteilung auf seinen Entwickler-Webseiten angekündigt, dass man dieser Entscheidung Folge leisten wird. Dies ist das erste Mal, dass Apple eine entsprechende Abkehr von der bisherigen Praxis umsetzt. Dazu schreibt man:
To comply with the ACM's order, we're introducing two optional new entitlements exclusively applicable to dating apps on the Netherlands App Store that provide additional payment processing options for users. Dating app developers who want to continue using Apple's in-app purchase system may do so and no further action is needed.
Um die alternativen Zahlungsmethoden nutzen zu können, müssen die Entwickler also die oben angesprochenen "Entitlements" über die Entwicklungsumgebung Xcode in ihre Apps integrieren. Apple weist jedoch darauf hin, dass mit der Umsetzung verschiedene Verantwortungen einhergehen. So sind die Entwickler anschließend beispielsweise selbst dafür verantworlich, Rückerstattungen, das Abo-Management und weitere Dinge zu dem Thema mit ihren Nutzern zu regeln, da Apple keine Informationen mehr zu den getätigten In-App Verkäufen erhalte.
Zudem macht Apple deutlich, dass man mit der Entscheidung der ACM nicht einverstanden ist und diese nicht im besten Interesse der Nutzer sei. Aus diesem Grudne wird man auch gegen die Entscheidung in nächsthöherer Instanz gerichtlich vorgehen. Vor allem der Datenschutz und die Datensicherheit werden dabei wieder ins Feld geführt.
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#1.1 - SOE 15.01.2022 10:44 - (Antwort)
Die niederländische Wettbewerbsbehörde war clever. Statt Apple vorzuwerfen, sie wären Mitglied eines Duopols (was Jahre gebraucht hätte, um es nachzuweisen)
hat die Behörde darauf verwiesen, dass man heute explizit über Smartphones datet.
Netflix schaust du am Fernseher, Fortnite spielst du am PC.
Aber wer als Datingplattform nicht die Nutzer am Smartphone erreicht, erreicht sie gar nicht.
Deshalb ist es wettbewerbswidrig, von den Dating-Apps eine Gebühr zu verlangen, um ihre Zielgruppe überhaupt erreichen zu können.
Sehr clevere Argumentation. Aber eben deswegen nicht auf allem anderen Apps übertragbar.
#1.2 - MYTHOSmovado 15.01.2022 10:45 - (Antwort)
Eventuell hat der niederländische Datenschützer, der das entschieden hat, Aktien bei Tinder und Co.?
Nein, mal im Ernst 😊
Kann man alles so machen, erzeugt trotzdem Kosten, entweder, weil man selbst einen Bezahldienst aufbauen muss, mit allem, was eben dazugehört (siehe Text), oder man beauftragt damit eine DrittAnbieterFirma (kostet ebenso Geld/Provision/ 😊) 😊 Von der von Apple angesprochenen Datensicherheit (ich halte das nicht unbedingt lediglich für eine Floskel von Apple) mal völlig abgesehen 😊 gerade explizit, was solche Dating-Apps betrifft.
#1.2.1 - Frederik 15.01.2022 12:12 - (Antwort)
Danke für die Antworten! Tatsächlich ein cleverer Zug 😊 das Ganze ist eine interessante Geschichte.
#1.2.2 - SOE 15.01.2022 14:06 - (Antwort)
Genau, eine ganze Behörde mit fünf HierarchieStufen, Compliance und Rechtfertigung vor dem Staat, hängt am Tropf der Tinder-Aktien.
Ich könnte über diesen Quatsch lachen, wenn wir nicht ein Jahr gemerkt hätten, was Menschen alles so ernst meinen.
Zum Thema:
Jahrzehntelang war es möglich, die Bezahlung online abzuwickeln (möglicherweise über einen der hundert Dienstleister) und auf einmal sollen die 30% von Apple das NonPlusUltra sein?
Was die Datensicherheit angeht: Malware und Spionage für die Nutzer, Betrüger und Kopien für die Entwickler.
Ich kann mich nur wiederholen:
Wenn Apple seine Versprechen einhalten würde, müsste sich keiner beschweren. Würden alle die Plattform lieben. Aber Apple schafft es nicht mal Scams aus den Top 10 rauszuhalten. Wahrscheinlich weil sie daran mitverdienen.
#1.2.2.1 - MYTHOSmovado 15.01.2022 14:34 - (Antwort)
Hab ich 😊 nicht als Quatsch 😊 😊?
Ach halt, doch nur für die, die des Lesens mächtig sind 😊 😊
#2 - Vossi 15.01.2022 12:21 - (Antwort)
Vermutlich wäre es sinnvoller die Gebühren anzupassen, anstatt komplett andere Bezahlsysteme selbst implementieren zu lassen