Gestern hatte ich berichtet, dass Apple passend zur Veröffentlichung von iOS 15.2 am vergangenen Montag seine Webseite zum Thema Kinderschutz überarbeitet und dabei sämliche Pläne zur Einführung einer Durchsuchung der Nutzer-Mediatheken auf kinderpornografische Inhalte ersatzlos entfernt hat. So finden sich auf der Webseite inzwischen ausschließlich Informationen zu den mit iOS 15.2 eingeführten Maßnahmen, nämlich der "Communication Safety" in Kurznachrichten und den verbesserten Warnhinweisen über Siri, Spotlight und die Safari-Suche. Entsprechend lag der Schluss nahe, dass sich Apple nach der heftigen Kritik am sogenannten CSAM-Scan von diesen Plänen Abstand zu nehmen und sie nicht weiter zu verfolgen. Dies ist jedoch mitnichten der Fall. So hat man in einem Statement gegenüber den Kollegen von The Verge erklärt, dass sich die Pläne seit dem letzten Statement im September nicht geändert hätten. Damals hatte man erklärt:
"Based on feedback from customers, advocacy groups, researchers, and others, we have decided to take additional time over the coming months to collect input and make improvements before releasing these critically important child safety features."
Unterdessen hat Apple ein neues Support-Dokument zur "Communication Safety" veröffentlicht, in dem die mit iOS 15.2 eingeführte Funktion nun noch einmal ausführlich erläutert wird. Aktiviert werden kann die standardmäßig ausgeschaltete Funktion für minderjährige Familienmitglieder in den Bildschirmzeit-Einstellungen. Ist dies geschehen, werden über Apples Nachrichten-App ein- und ausgehende Fotos überwacht und bei einem Verdacht auf Nacktheit oder sonstige explizite Inhalte ausgegraut dargestellt. Anschließend stehen verschiedene Aktionen zur Verfügung, unter anderem eine Kontaktaufnahme mit den Eltern oder einer anderen Hilfestelle.
