Epic Games schießt weiter gegen Apple wegen des AppStore-Konzepts
Ich würde mal behaupten, dass Apple und die Fortnite-Entwickler von Epic Games keine Freunde mehr werden. Seit der öffentlich ausgetragenen und von Epic provozierten Auseinandersetzung sind inzwischen verschiedene Gerichtsverhandlungen geführt und Urteile gesprochen worden - größtenteils zu Gunsten von Apple. Dennoch ist ein Ende der juristischen Scharmützel nicht in Sicht. Nachdem Apple bereits im März Einspruch gegen das Urteil eingelegt hatte, welches enthielt, dass Apple alternative Bezahlsysteme für In-App Käufe in Drittanbieter-Apps ermöglichen muss, hat nun auch Epic Games Berufung eingelegt (in Gänze nachzulesen auf Scribd).
Dabei rollt man noch einmal diverse Anschuldigungen gegen Apple auf, die man bereits während der ursprünglichen Verhandlung angebracht hatte. Gleichzeitig wirft man dem Gericht vor, diverse Verfahrensfehler begangen zu haben und letztlich zu einem falschen Urteil gelangt zu sein. Vor allem bei der Vorderung nach der Möglichkeit des Sideloadings von Apps verweist Epic erneut auf den Mac, wo die Möglichkeit dieser Softwareinstallation traditionell besteht, nicht jedoch auf dem iPhone oder iPad.
Die nächste Entscheidung wird frühestens im Sommer 2023 erwartet, so dass uns mal mindestens noch ein Jahr der gegenseitigen Beschuldigungen und Sticheleien zwischen Apple und Epic Games erleben werden.
Darüber hinaus hat auch Epic Games CEO Tim Sweeney in einem Interview mit der Financial Times weiter gegen Apple und die derzeitigen AppStore-Regeln geschossen. Erneut nannte er diese wettbewerbsfeindlich und monopolistisch. Während Apple sicherlich einen guten Job in seinem Hardwaregeschäft mache, wäre es unfair, die Käufer anschließend dazu zu zwingen, den offiziellen und von Apple betriebenen AppStore zu nutzen. Dies gehe dann auch letztlich zu Lasten der Entwickler:
"The app store is not a service. The app store is a disservice to developers. The app store forces developers to treat their software in a sub-par way to give customers a sub-par experience to charge uncompetitive handling and processing fees to inflate the price of digital goods."
Vergessen darf man dabei nicht, dass sich vor allem die größeren Entwicklerstudios aktuell über den AppStore beschweren, kaum jedoch kleinere Entwickler und noch weniger die Nutzer. Ob nun AppStore-Studien wie zuletzt von Apple in Auftrag gegeben werden oder nicht, es ist unbestritten, dass Apple mit dem AppStore dafür gesorgt hat, dass Entwickler seit seiner Einführung mehr als 260 Milliarden Dollar darin verdient haben und über 2 Millionen Jobs durch ihn entstanden sind. Ob dies auch oder noch mehr der Fall wäre, wenn Entwickler und Nutzer nicht auf den AppStore festgelegt wären, steht auf einem anderen Blatt.