Endlich: iOS 13.3 aktiviert Standortübermittlung bei Notrufen über AML in Deutschland
Ja, man kommt nicht umhin zu bemerken, dass wir in Deutschland hier und da schon mal ein bisschen langsam sind, wenn es um die Umsetzung neuer Technologien geht. So muss man sich schon die Frage stellen, warum die Smartphone-Funktion "Advanced Mobile Location", kurz AML nicht schon längst in Deutschland zum Einsatz kommt. Bei AML handelt es sich um einen Standard, bei dem gemeinsam mit einem Notruf direkt Standortdaten des Anrufenden an die Notrufzentrale übermittelt werden, um den Unglücksort möglichst schnell lokalisieren zu können. In Android ist AML bereits seit 2016 integriert, in iOS immerhin auch schon seit Version 11.3. Während andere europäische Länder hiervon Gebrauch machen, waren es hierzulande vermutlich mal wieder in erster Linie (vorgeschobene) Datenschutzbedenken, die die absolut sinnvolle Umsetzung verhinderten.
Nun hat jedoch endlich ein Umdenken stattgefunden und der Rollout in Deutschland mit der Veröffentlichung von iOS 13.3 in der vergangenen Woche begonnen. Gemeinsam mit den deutschen Mobilfunkbetreibern nutzen inzwischen unter anderem die Integrierte Leitstelle Freiburg-Breisgau Hochschwarzwald und die Berliner Feuerwehr die Standortübermittlung via AML. Nach und nach sollen nun auch alle anderen Rettungsleitstellen, die man über den Notruf 112 erreichen kann angebunden werden. Sobald die Standortdaten des Anrufenden übermittelt wurden, werden sie in der jeweiligen Leitstelle für eine Stunde gespeichert und anschließend wieder gelöscht.
Schon mehr als 40% aller Notrufe im Mobilfunk lassen sich mittels #AML punktgenau orten.
— Leitstelle Lausitz (@RegLs_Lausitz) 12. Dezember 2019
Mit iOS 13.3 geht das in Deutschland nun auch bei allen iPhones.
Wie die Technik genau funktioniert haben wir auf unserer Webseite beschriebenhttps://t.co/YVjUhFFrrr pic.twitter.com/qg6oj5i7s2