In den vergangenen Monaten stand Apples AppStore-Geschäft immer wieder in den Schlagzeilen. Vor allem stören sich immer mehr, hauptsächlich größere Entwickler, an den Abgaben, die sie an Apple für jeden Umsatz über das virtuelle App-Kaufhaus entrichten müssen. Speziell auch die Verpflichtung zur Nutzung von Apples In-App System ist vielen ein Dorn im Auge. Rund um Weihnachten hatten die niederländischen Wettbewerbshüter hierzu entschieden, dass Apple es Dating-Apps wie Tinder oder Lovoo gestatten muss, alternative Zahlmethoden beim Abschluss eines Abonnements innerhalb ihrer Apps anzubieten. Sollte dies nicht bis zum heutigen Tag umgesetzt werden, hatte die Authority for Consumers and Markets (ACM) angekündigt, Apple zu einer Strafe von fünf Millionen Euro pro Woche zu verdonnern.
Mitte des Monats hatt Apple hierzu in einer Mitteilung auf seinen Entwickler-Webseiten angekündigt, dass man dieser Entscheidung Folge leisten wird. Um die alternativen Zahlungsmethoden nutzen zu können, müssen die Entwickler sogenannte "Entitlements" über die Entwicklungsumgebung Xcode in ihre Apps integrieren. Mit anderen Worten, Apple versuchte es den Entwicklern so schwer und uninteressant wie möglich zu machen, die neuen Möglichkeiten umzusetzen.
In den Niederlanden kommt diese Haltung (wenig überraschend) nicht ganz so gut an. So hat die ACM inzwischen befunden, dass Apples ergriffene Maßnahmen nicht ausreichend seien. Aus diesem Grund wurde nun die erste der oben angesprochenen 5 Millionen Euro Strafen verhängt. Bis zu neun weitere könnten folgen, sollte Apple nicht einlenken. In einer Pressemitteilung erklärt die Behörde:
"At the moment, dating-app providers can merely express their 'interest'. In addition, Apple has raised several barriers for dating-app providers to the use of third-party payment systems. [...] Apple must adjust its conditions for access to the Dutch App Store for dating-app providers. In the App Store, dating-app providers must also be able to use payment systems other than Apple's payment system. In addition, dating-app providers must have the ability to refer to payment systems outside of the app. This had been laid down in an order subject to periodic penalty payments that ACM imposed on Apple in August 2021. On December 24, 2021, the court ruled that this part of the order could be published."
Von Apple liegt aktuell noch kein Statement zu dem Thema vor. Nach der ersten Entscheidung machte Apple aber bereits deutlich, dass man mit der Entscheidung der ACM nicht einverstanden ist und diese nicht im besten Interesse der Nutzer sei. Aus diesem Grudne wird man auch gegen die Entscheidung in nächsthöherer Instanz gerichtlich vorgehen. Vor allem der Datenschutz und die Datensicherheit werden dabei wieder ins Feld geführt.