Erst kürzlich sorgte eine "Fehlfunktion" in der Facebook-App für Aufsehen, durch die beim Scrollen durch den Newsfeed offenbar die rückwärtige Kamera des iPhone aktiv war. Facebook erklärte dies mit einem Bug und behob das Problem wenige Tage später. Nun sorgt unter Android ein ähnlich gelagertes Problem für Aufsehen. So konnten entsprechend manipulierte Apps offenbar ebenfalls unbemerkt auf die Kamera der Smartphones zugreifen, wie die Kollegen von ArsTechnica berichten. Entdeckt wurde das Problem offenbar bereits im Sommer und Google und Samsung haben es auf ihren Geräten auch bereits behoben.
In einer Demonstration nutzten die Sicherheitsforscher, die das Problem entdeckt haben, eine Wetter-App, der es gelang, im Hintergrund nicht nur Fotos und Videos zu erstellen, sondern auch geführte Telefonate aufzuzeichnen. Dies war auch dann möglich, wenn das Gerät eigentlich gesperrt war. Die mitgeschnittenen Inhalte konnten anschließend unbemerkt auf einen externen Server übertragen werden. Ganz so trivial scheint die Lücke allerdings nicht auszunutzen zu sein. So berichtet ArsTechnica, dass man schon eine Menge Fachwissen benötige, wenn man sich Zugriff auf die Kamera verschaffen möchte. Allein die Tatsache, dass dies aber überhaupt möglich sei, ist schon Grund zur Sorge.
Unter iOS müssen Nutzer einer App aktiv den Zugriff auf die Kameras und weitere Sensoren des iPhone gestatten. Anschließend gibt es allerdings auch hier (siehe das Facebook-Beispiel) keine Überprüfung mehr, wann und wie diese genutzt wird. Ein Kameraindikator, so wie er beispielsweise beim Zugriff auf das Mikrofon angezeigt wird, wird daher immer wieder von Sicherheitsexperten gefordert.